Aber der Märchenwald wäre nicht der Märchenwald, wäre unserer hübschen Wanderin nicht schon bald der Duft von gebratenem Hasen in die Nase gestiegen.
Und das Rotkerbchen, wäre auch nicht das Rotkerbchen gewesen, wäre ihr nicht auch augenblicklich eingefallen, wie sie sich auf charmante Weise ein saftiges Stückchen Fleisch erbetteln könnte.
Schon öffnete sie zwei? ...nein doch lieber gleich drei Knöpfe ihrer Bluse, …und zog das knappe Röckchen noch ein wenig höher.
Selbstbewusst, und auch ein wenig hochnäsig, stolzierte sie also immer der Nase nach.
Sie hatte eine sehr gute Nase, ...was allerdings den Nachteil in sich barg, dass man noch ein gutes Stück zu laufen hatte, bevor man wirklich an den Braten zu gelangte.
Wenn man sich da nicht beeilte, konnte es einem direkt passieren, dass man zu spät kam, ...und nichts mehr, als nur noch die abgenagten Knochen übrig waren.
Aber Rotkerbchen hatte Glück.
Doch als sie sich der Quelle des Bratenduftes näherte, vernahm sie einen überirdischen Gesang. Ein Gesang, der sie derart verzauberte, dass es ihr nicht nur das Wasser im Munde zusammen, sondern auch an den Schenkeln herabtropfen ließ.
Dieser Sänger konnte so schön singen, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Wenn er seine höchsten Tonlagen erreichte, hätte er Glas zerspringen lassen können. In Ermangelung von Glas, wurden ihre Brustwarzen augenblicklich steinhart und von nahezu schmerzhaften Vibrationen ergriffen, die ihr Echo direkt in der augenblicklich bis zum Bersten geschwollenen Perle ihrer Muschel zwischen den gänsehäutigen Schenkeln fanden. Ein süßer, lustvoller Schmerz, dem sie nur schwer widerstehen konnte. Aber sie widerstand misstrauisch. Zu leicht kam man in jenen Tagen schließlich vom rechten Wege ab.
Schon hatte sie das „Fläschchen Wegetreu“ in den Fingern. Der Sänger am knisternden Lagerfeuer war einfach zu schön, als dass es mit rechten Dingen zugehen konnte.
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