Ein wunderschönes Gefühl, diese Wärme der beiden Frauen, die Ruhe, der liebevolle Blick von Sandra. Durch diesen Augenkontakt, ohne ein Wort zu sprechen, fühlte ich mich noch tiefer mit ihr verbunden. So als könnte ich viele ihrer Gedanken lesen.
Doch nichts währt ewig. Langsam regte sich Rosi und ich drehte den Kopf.
„Guten Morgen Karo, hast du dich noch ein bisschen erholt?“, fragte ich.
„Danke Herr, doch das wollte ich eigentlich gar nicht. Aber ich …“
„Du brauchst nichts weiterzusagen, ich kann mir schon denken, warum du noch so müde bist“, unterbrach ich sie. „Wir müssen aber langsam aufstehen, weil wir doch wegen der Enkelkinder möglichst früh rüberkommen sollen. Ich beende deshalb den Kajira-Status schon jetzt und nicht erst nach dem Frühstück wie angekündigt. Wer geht zuerst in die Dusche?“
„Ich, dann habt ihr noch ein bisschen Zeit für euch“, meinte Sandra und huschte ins Bad, bevor wir etwas sagen konnten.
„Ich liebe sie“, gestand Rosi.
„Und ich erst, aber vielleicht sollten wir …“
Weiter kam ich nicht, weil Rosi dazwischenfuhr:
„Tu es nicht Norbert. Du hast keinen Grund dich zu entschuldigen, denn das wolltest du, stimmt’s?“
„Nein, wollte ich nicht. Diesmal liegst du falsch. Ich hatte es schon beim ersten Mal heute Morgen verstanden. Ich wollte sagen, vielleicht sollten wir lernen, uns zu vertrauen und unsere Gefühle nicht zu verbergen. Deshalb werde ich gleich den Anfang machen und dir gestehen, dass es mich unglaublich erregt, wenn ihr zwei euch liebt. Dabei zusehen zu dürfen, geilt mich fast mehr auf als eure Blaskünste.“
Im ersten Moment wirkte Rosi überrascht, als ich aber von der Frauenliebe sprach, lächelte sie.
„Ja, ich habe es schon geahnt, aber schön, dass du es so offen zugibst. Das macht vieles leichter für mich, weil ich immer ein bisschen fürchtete, du hast Angst, ich will dich ausstechen. So ist es nämlich nicht. Auch ich will dir einiges gestehen, doch nicht jetzt auf die Schnelle. Dazu brauche ich Ruhe. Lass es mich heute Abend machen, wenn wir von den Kindern wieder da sind, okay?“
„Geht klar.“
„Gut, dann lass uns den Tisch decken, bis Sandra fertig ist.“
Die Strafe
Je oller umso doller - Teil 43
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