Die Teufelsf...e

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Die Teufelsf...e

Die Teufelsf...e

Anita Isiris

Ob ich ihn zu seiner Villa begleiten würde? Auf einen kleinen Ouzo?
Unter normalen Umständen hätte ich abgelehnt – aber ich hörte mich „ja“ sagen.
Hubert besaß tatsächlich eine Villa! Ein Flügel war noch im Rohbau.
Viele vermögende Griechen beginnen zu bauen, dann sinken die Aktienkurse oder das Budget wird überzogen. So ist das ganze Land mit Villen übersät, die keine sind. Betonarmierungen ragen in die Höhe, rostige Eisendrähte zeigen zum Himmel, die Möchtegern-Gärten verwildern. Hubert hatte seine Villa einem bankrotten Griechen abgekauft und sie zu einem Juwel ausgebaut.
Zwischen Hubert und mir begann es zu knistern, obwohl ich eigentlich nichts von ihm wusste und wollte. Ohne sich zu schämen, ließ er seinen Blick in aller Ruhe mein Kleid entlang gleiten. Ohne Hast zog er mich gedanklich aus. Ja, Wir kamen uns näher, der Hubert und ich.
Auf seiner riesigen, pinienbegrenzten Veranda stand eine dekorative Schaukel. Ich setzte mich darauf und schaukelte mich in den Abend. Hubert machte es sich auf einem Lehnstuhl mir gegenüber bequem.
„Jetzt erzähl mal, Anita. Welche deiner Storys sind wirklich autobiographisch? Woher kommt deine Phantasie? Hast du sexuelle Vorlieben?“
Immer, wenn ich eine seiner Fragen ausführlich beantwortete, lehnte er sich nach vorn. War er kurzsichtig? Wollte er einen Blick auf mein Höschen erhaschen? Mir machte dieses Katz’ und Maus-Spiel Spaß; ich provozierte Hubert bewusst und öffnete hier und da wie zufällig die Beine.
Was ist eigentlich an der Stelle, an der die Beine einer Frau zusammenkommen, so Besonderes?
Hubert jedenfalls zitterte. Mit heiserer Stimme fragte er mich nach weiteren Details aus meinem Leben. Ich lehnte mich zurück, mit meinem farbigen Trinkglas in der Hand und kam mir vor wie auf einer Pressekonferenz. Wie weit würde er gehen?
Da entschuldigte er sich überraschend – das Aufstehen fiel ihm sehr schwer.

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