Die Versuchung

25 10-17 Minuten 0 Kommentare
Die Versuchung

Die Versuchung

Jo Diarist

Mechanisch schaltet sie ihn ab und wirft in auf ihre Hose.
Unsicherheit im Blick. Nicht nur bei mir, auch in ihren Augen ist sie deutlich lesbar. Jetzt, nachdem wir beide befriedigt sind, setzt das rationale Denken wieder ein.
`Bin ich zu weit gegangen?´
Ich kann diese Frage deutlich an ihrer Miene ablesen und sage leise:
„Es ist alles gut, aber ich muss jetzt gehen.“
Unschlüssig blicke ich auf meine spermaverschmierte Hand.
Steffi greift hinter das Kissen, unter dem sie den Vibrator hervorgezogen hatte, zieht ein Handtuch hervor und wirft es mir zu.
`Hat sie denn für alles vorgesorgt?´, schießt es mir durch den Kopf.
Ich reinige meine Hand, das Glied und versuche die Spritzer vom Hemd zu entferne. Da werde ich zu Hause noch mal ran müssen.
Unschlüssig drehe ich das Handtuch in der Hand und blicke Steffi fragend an.
Sie deutet wortlos auf den Boden, doch ich bin für einen Augenblick gelähmt.
Der Anblick ist schon eine Herausforderung.
Immer noch sitzt sie, mit angewinkelten, weit gespreizten Beinen, auf der Couch. Ihr Allerheiligstes steht weiterhin leicht offen, so als hätte sie den Vibrator gerade erst herausgezogen. Eine weißliche Spur ihres Saftes, zieht sich über ihr Hintertürchen und hat einen großen nassen Fleck auf der Couch hinterlassen. Der frauliche Duft, ihrer frisch gefickten Möse, weht mir in die Nase. Für einen Moment bin ich versucht, zu ihr zu gehen. Sie in den Arm zu nehmen und zu küssen, doch diesmal siegen die Alarmglocken.
Hastig ziehe ich die Hosen hoch, stopfe halbherzig mein Hemd hinein und wende mich, nach einem Zunicken, der Tür zu.
„Besuchst du mich wieder mal?“, weht mir ihre zaghafte Stimme nach.
Zögerlich wende ich mich noch einmal um und schüttele bedauernd den Kopf.
„Ich glaube, das wäre keine gute Idee. Das nächste Mal könnte ich vielleicht nicht widerstehen.“
Der traurige Blick schneidet mir ins Herz, doch meine Ehe, nach fast vierzig Jahren Höhen und Tiefen, deswegen aufs Spiel zu setzen, kommt nicht in Frage. Bei meinem Bekanntheitsgrad und dem kleinbürgerlichen Dorfleben, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis es ans Licht kommt.
Beim Schließen der Tür sehe ich noch, wie sie das Handtuch aufnimmt und daran riecht.
Wird sie es sich in den Schritt drücken oder hineinheulen?
Vermutlich werde ich das nie erfahren. Im Vorbeigehen greife ich mir meine Jacke von der Flurgarderobe, werfe sie über und verlasse das Haus.
Im Auto überrollen mich wieder die Zweifel. Mein Gewissen schlägt förmlich auf mich ein. Es schimpft mich einen Ehebrecher. Macht mir Vorhaltungen und zieht mich runter.
Der rationale Verstand hält dagegen und sagt immer wieder, das nichts passiert ist. Ich habe Steffi nicht angerührt, habe nur zugesehen. Weiter nichts wie ein Live-Porno, zu dem ich gewichst habe.
Auch Tage später komme ich noch nicht zur Ruhe. Schuldgefühle nagen an mir, aber es gibt auch eine leise Stimme, die meint, ich sollte Steffi wieder besuchen.

Ende

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 10157

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben