Er war ein Mann, der Frauen liebte, besonders junge Frauen, aber bei halbwüchsigen Teenagern musste man vorsichtig sein, sie konnten einen beklauen, sich an einen ranmachen und dann vielleicht laut schreien, weil sie sich belästigt fühlten und einem weiß Gott was anhängen. Auch bei diesem Mädchen hatte er gezögert. Sie schien trotz ihrer Größe noch keine 18 zu sein. Er hatte aber auch noch aus einem anderen Grund gezögerte und der fiel ihm erst verspätet wieder ein, nachdem er ihr schon klar gemacht hatte, dass er sie nicht mitnehmen würde. Der eigentliche Grund war, dass dieses Mädchen müffelte, dass es ausgesprochen schlecht roch. Er nahm ihren schlechten Körpergeruch deutlich wahr, als sie, um ihrem Wunsch Nachdruck zu geben, dicht an ihn herangetreten war. Ein Geruch, der selbst den Gestank von Benzin, der auf jeder Tankstelle dominierte, übertönte. Er ekelte sich vor diesem Geruch und er ekelte sich logischerweise auch vor diesem Mädchen, das ihn verbreitete und das ihn immer noch anflehte, zwar ohne Worte, aber jetzt mit diesen großen Augen, die ihn trotz aller Abneigung faszinierten. Vielleicht war es auch die Furcht, ein paar Stunden mit diesem stinkenden Mädchen in dem engen, heißen Auto verbringen zu müssen, diese Person dicht neben sich zu haben, ihr und ihrem Gestank stundenlang nicht entkommen zu können. Diesem Teenager, der so offensichtlich, so offengerüchlich schlecht roch, dass er dadurch all die weiblichen Reize die er hatte, zu Nichte machte. Das Mädchen hat durchaus ihre Reize, dachte er weiter, während er nun den Schlauch einhängte und den Tank wieder verschloss, zum Beispiel diese phantastisch schönen, langen Beine und eine dunkle Haut, die er liebend gerne streicheln würde, wenn, ja wenn sie nicht so dreckig wäre. Und dann waren da noch diese Augen und sie besaß, trotz aller Schäbigkeit, einen gewissen Charme, den natürlichen Charme junger Mädchen, dem kein Mann widerstehen kann.
Bittersüß
schreibt Thunders