Die Welt steht Kopf

Die nächsten Tage bin ich komplett neben der Spur. Ich kann meine Gedanken einfach nicht ordnen. Conny, Lisa … Lisa, Conny. Welche ist mir wichtiger? Ist mir überhaupt eine wichtiger? Welche von beiden ist die Richtige fürs Leben? Ist das überhaupt eine von den zwei Frauen? Weshalb verhält sich Conny auf einmal so anders?
Ich bin mehr als überfordert! Nur gut, dass wir noch zwei Wochen Ferien haben und ich Lisa nicht an fünf Tagen in der Woche um mich habe.
Lisa, die ist überhaupt auch so ein Thema. Sie hält mich seit der Sache in der Gartenlaube auf Abstand. Nur per SMS besteht Kontakt, ansonsten lässt sie keinen zu. All meine Versuche, mich mit ihr zu treffen, würgt sie gnadenlos ab.
Ihre Erklärungen zum Warum klingen plausibel, und doch schwingt für mich etwas Unerklärliches mit, wo ich mich doch so sehr nach ihr sehne.
Müsste es ihr nicht genauso gehen? War das, was sie nach dem Sex gesagt hat gelogen? Sie meinte doch, sie kann nun nicht mehr von mir lassen. Dem widerspricht das derzeitige Verhalten aber.
Andererseits ist da Conny, die plötzlich auf meine Versuche Konflikte zu beseitigen, eingeht. Wir haben lange Gespräche, bei Wein und Kerzenschein. Vieles von dem was ich anspreche, kommt von Lisas Anregungen. Sie hat mir bewusst gemacht, was falsch lief in meiner Ehe.
Lisa zeigte mir auf, dass jeder von uns versucht hat den anderen nach seinen Wünschen zu formen. Dass jeder von uns darauf beharrte, dass der andere so sein müsste wie man selbst.
Dass ich darüber jetzt mit meiner Frau sprechen kann, grenzt an ein Wunder. Solche Diskussionen würgte sie noch vor Wochen rigoros ab.
Warum hat mir Lisa überhaupt solche Tipps gegeben, wenn sie mich begehrt, wie sie sagt?
Aber gut, das war bevor wir Sex hatten. Also ich meine richtigen. Die Hand- und Blowjobs zählen für mich irgendwie nicht, obwohl das, wenn man’s richtig nimmt, auch nichts anderes ist. Ist doch auch Sex, oder?
Warum ist das Leben auf einmal nur so kompliziert!?

Und beinahe wird es noch komplizierter.
Ich sitze wieder einmal grübelnd da, als Conny mit einem Zettel in der Hand zur Tür herein kommt.