Die zierliche Anka

Parallele Dimensionen - Teil 5

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Die zierliche Anka

Die zierliche Anka

Emil Lorenz

„Wo kommst du denn her? Wer bist du?“, fragte die schokobraune Schönheit. Anka beobachtete, wie sich zwei attraktive Brüste unter einem hellblauen, ja, was war das, einem Nachthemd, aufgeregt hoben und senkten. Auch der Mann trug denselben lächerlichen Fetzen in Hellblau. Anka wich noch einen Schritt zurück. Jetzt hob auch der Mann seine Hände.
„Alles gut, wir tun dir nichts.“ Er trat nun seinerseits einen Schritt zurück und zog die Schöne mit sich in den Raum hinein. Er winkte Anka und die ging den beiden hinterher und betrat das sonnendurchflutete Zimmer. Die beiden waren inzwischen noch drei Schritte zurückgewichen, um Anka genug Platz zu lassen. Sie befanden sich in einem Wohnzimmer. Modern, gemütlich eingerichtet, mit Eckcouch, Esstisch, Fernseher und Vitrinen. An den Wänden wieder einige von den hässlichen Blumenbildern. Anka ließ die Ledertasche von ihrem Rücken gleiten und stellte sie neben sich auf den Boden. Die beiden sahen sie erwartungsvoll an.
„Hi, ich bin Anka.“ kam es vorsichtig und abwartend.
Die Frau ergriff das Wort. „Hi, Anka, das ist Timo, und ich bin Florence.“ Sie deutete mit dem Finger auf den Mann und dann auf sich selbst.
„Ich habe euch um die Häuser schleichen sehen“, sagte sie, „und da dachte ich mir, vielleicht habt ihr das gleiche Problem wie ich, denn ich schleiche hier auch um die Häuser.“ Die beiden entspannten sich sichtlich und atmeten tief aus. Die Schokoprinzessin setzte sich lächelnd auf die Couch und vergrub das Gesicht in ihren Händen. Der Mann stand neben ihr und kratzte sich gerade am Hinterkopf und ließ sich ebenfalls auf die Couch sinken. Florence sah wieder hoch und lächelte Anka an.
„Komm, setz dich, ich denke, wir sitzen im gleichen Boot.“ Anka ging zur Couch hinüber und ließ sich auf der anderen Eckseite nieder.
„Ich schau’ trotzdem mal, ob ich was Essbares finde. Ist das in Ordnung?“, fragte er, sich an Anka gewandt. Anka nickte nur und lehnte sich zurück.
„Ich bin fix und fertig“, sagte sie zu Florence. „Was ist hier los? Wo sind wir hier?“ Sie erzählte Florence von ihrem Einbruch, den Leuten, die plötzlich aus dem Nichts auftauchten, und dem blauen Nebel, der sich vor ihr aufgetan hatte und dem sie nicht mehr ausweichen konnte, und dass es dann plötzlich taghell war und sie in dieser Stadt herausgekommen war, sie beide, Florence und Timo, bemerkt hatte, ihnen gefolgt war und jetzt eben hier war. Florence hatte ihr ohne Zwischenfragen zugehört. Bevor Florence etwas sagen konnte, kam Timo zurück, den Arm voller Getränkedosen und mehrere Beutel mit Essbarem. Sie nahmen sich jeder, was er oder sie wollte, und entspannten sich alle zusammen zusehends. Florence sah Timo an.

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