Die Luftmatratze

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Die Luftmatratze

Die Luftmatratze

Magnus Garnier

Die Sonne brannte grell über der Provence. Vor uns flimmerte heiße Luft auf dem Asphalt. Oleanderfelder soweit das Auge reichte. Sein Duft schwebte verführerisch in der Hitze des Tages, leuchtendes Violett verzauberte unsere Sinne. Eric war bester Laune. Während ich den alten Opel lenkte, hatte er sich aus dem offenen Fenster gehievt und sang vor Vergnügen in der Mittagssonne, den frischen Fahrtwind im Gesicht. Unsere Jugend gab uns das Recht, das Leben in vollen Zügen zu genießen, uns treiben zu lassen in einem Urlaub, den wir ohne konkrete Pläne begonnen hatten. Ohne Pflichten, mit genügend Geld versorgt war das Leben paradiesisch schön. Wenn wir eine Entscheidung zu treffen hatten, sagte Eric:
"Sag du wohin wir fahren." und ich antwortete.
"Nein, sag du wohin wir fahren."
So blieben wir oft lange stehen, bis wir uns entschieden hatten.
Wir trieben durch Südfrankreich, wie zwei freie, wilde Vögel.
Am frühen Nachmittag erreichten wir einen Stausee, dessen leuchtend grünes Wasser spiegelgleich im hellen Felsmassiv des Umlandes eingelassen war. Wir parkten den Wagen am Ufer, bedeckten die offenen Türen und das Dach mit Lacken. Die Sonne sollte uns nicht gleich austrocknen wie Backpflaumen. Sie stand nicht mehr im Zenit, herrschte aber immer noch unbarmherzig über der kahlen, stillen Landschaft.
Wir zogen uns nackt aus und sprangen ins Wasser. Das Naß umgab wohltuend unsere schweißgebadeten Körper. Das Leben war ein Traum aus grünem Wasser und hellblauem, wolkenlosem Himmel.
Zurück am Ufer legten wir uns erschöpft auf die heißen Steine. Ein paar Meter entfernt hatten sich zwei Mädchen in die Sonne gelegt. Als mein Atem ruhig geworden war und die Schläfrigkeit des Tages mich eingefangen hatte, legte ich mich auf den Bauch und blickte zu den Beiden herüber. Sie waren jung wie wir und ihre schönen Körper blühten wie zwei edle Orchideen. Ich sah immer wieder zu ihnen hinüber.

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