Diese verdammte Nacht mit Vivian

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Diese verdammte Nacht mit Vivian

Diese verdammte Nacht mit Vivian

Yupag Chinasky

Eigentlich sei sie es gewesen, die ihn, den Bürgermeister, auf die Idee gebracht hatte, den berühmten Autor und Sohn der Stadt zu dem Stadtfest einzuladen. Und weil er nun schon am Erklären sei, wolle er auch noch ein Geheimnis lüften, das eigentlich erst beim Festakt am Sonntag publik werden sollte. Die Frau des Rinderbarons habe nicht nur seine Einladung betrieben, auf ihre Initiative hin, solle ihm auch die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen werden. Er wollte ihn damit überraschen, so der Bürgermeister, er sei davon ausgegangen, dass er diese Ehre bestimmt annehmen würde und deshalb habe er bisher nichts darüber gesagt. Bei diesen Worten sah er ihn fragend an, ob seine Annahme richtig war. Wegen des vielen Weins brauchte der Autor eine Weile, ehe er verstanden hatte, dass er geehrt werden sollte, doch dann war er einigermaßen perplex, eine solche Ehre nach diesem Auftritt, das mochte er kaum glauben. Aber als er Zweifel äußerte, ob die Mehrheit der Bevölkerung das überhaupt wolle, beruhigte ihn der Bürgermeister, die Leute hier würden alles akzeptieren, was er und der Rinderbaron beschlössen.

Leicht schwankend, aber mit einem Hochgefühl im Bauch, legte er die wenigen Meter bis zum Eingang des Hotels zurück, stieg vorsichtig die paar Stufen der breiten Treppe hoch und ließ sich von dem jungen Mann an der Rezeption den Schlüssel geben. Als er zum Lift ging, musste er an einem Getränkeautomat vorbei und da merkte er plötzlich, dass sein Durst immer noch nicht gestillt war, dass der viele Rotwein ihn eher verstärkt hatte. Er kramte in seinem Geldbeutel nach ein paar Münzen, warf sie ein und hielt dann eine sehr kalte und ziemlich große Flasche in der Hand, ein Bier erschien ihm als der ideale Durstlöscher. Dann stand er vor seiner Zimmertür, fummelte mit dem Schlüssel zunächst vergeblich herum, bis er dann doch das Schlüsselloch fand.

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