Diese verdammte Nacht mit Vivian

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Diese verdammte Nacht mit Vivian

Diese verdammte Nacht mit Vivian

Yupag Chinasky

Er murmelte etwas von "erst mal pinkeln gehen", stand auf und ging auf die Toilette. Dort hätte er die letzte Gelegenheit zur Einsicht gehabt, während er sich bei seinem Geschäft in einem großen Spiegel betrachtete. Ein älterer Mann, immer noch attraktiv, selbst für eine junge Nutte, eine andere Erklärung gab es einfach nicht, ein Mann, der nehme musste, was ihm das Leben bot, bevor es zu spät war. Genau das war jetzt gerade der Fall, er hatte eine seltene, sehr seltsame Gelegenheit eine junge, geile Frau zu vögeln, warum sollte er sie nicht ausnützen, genauso wie sie die einmalige Gelegenheit nicht verstreichen lassen wollte? Ihr Interesse für Literatur, so schloss er, war nur eine Masche, um an ihn heranzukommen. Sie hatte von Anfang an geplant, ihn zu verführen. Was sie wirklich wollte war Geld, das würde er ihr geben, ohne sie vorher zu fragen wieviel oder gar mit ihr herumzuhandeln. Er wusste aus eigener Erfahrung, dass es in solchen Situationen besser ist, wenn man großzügig ist. Dass sie noch andere Absichten haben könnte, ihn vielleicht mit Handyfotos erpressen wollte, das war doch zu unwahrscheinlich, das konnte er sich einfach nicht vorstellen. Blieb nur noch als letzter Zweifel, die Frage ihres Alters. Aber, so redete er sich ein, wenn der Mann an der Rezeption sie hereingelassen hatte, sicher nicht zum ersten Mal, musste sie bestimmt 18 sein, sonst hätte der Probleme bekommen, die er sich in seinem Job nicht leisten konnte. Er beschloss nun im Dialog mit seinem Spiegelbild, es darauf ankommen zu lassen. Er würde sie vögeln, dann würde er ihr geben, was sie wollte, danach würde sie verschwinden und kein Mensch würde etwas von dem nächtlichen Besuch erfahren. Halt, da war noch der junge Mann an der Rezeption, vielleicht ihr Freund und Zuhälter, dem könnte er ja am nächsten Morgen etwas zustecken, damit sein Schweigen sicher war.

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