Ihr Mann habe gleich eingewilligt, das entgangene Treffen beim Frühstück nachzuholen und der Bürgermeister, ein freundlicher Blick in seine Richtung, ihr lieber Freund, habe es auch geschafft, diese kurzfristige Änderung zu realisieren und dafür wollte sie sich bei beiden noch einmal herzlich bedanken. Der liebe Freund war über so viel Dank etwas irritiert, nickte aber routiniert und strahlte zurück. Nachdem die Begrüßung endlich beendet war, wies sie die Bedienung an, sie möge nun servieren. Zum Autor gewandt, der neben dem Rollstuhl Platz genommen hatte, fügte sie entschuldigend hinzu, ihr Mann käme immer zu spät, er sei immer so beschäftigt und die Geschäfte hätten für ihn absolut Vorrang. Ihm würde es aber nichts ausmachen, wenn sie ohne ihn anfingen, das sei für ihn normal, aber, fügte sie noch hinzu, ein wenig unhöflich sei es schon, den berühmten Gast so zu behandeln, er möge es verzeihen. Nachdem die Bedienung Kaffee eingeschenkt und Eier mit Speck verteilt hatte, langten die Jungs kräftig zu und das tat auch der Bürgermeister. Er war sofort in intensive Gespräche mit ihnen verwickelt oder waren es freundschaftlich Frotzeleien, jedenfalls schienen sie sich gut zu kennen und sich gut zu amüsieren.
Zwei Stühle waren immer noch frei und der Autor erinnerte sich, dass der Bürgermeister auch noch von einer Tochter gesprochen hatte. Als ob sie Gedanken lesen konnte, kam die Gastgeberin nach einer Weile auf dieses Thema zu sprechen. Nicht nur ihr Mann, auch ihre Tochter würde noch fehlen. Sie habe den ganzen Freitag und auch die Nacht bei einer Cousine in der Stadt verbracht. Zwar habe sie dort angerufen, um ihr zu sagen, sie solle am Morgen rechtzeitig hier sein, er, der berühmte Autor sei kurzfristig zum Frühstück eingeladen worden, aber sie habe sie selbst nicht erreicht, nur ihre Nichte und die habe versprochen, es ihr auszurichten, was wohl nicht geschehen sei.
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