Solch eine Chance sehr reich zu werden, werde sie sicher nie wieder in ihrem Leben bekommen, sie solle also nicht lange überlegen. Aber sie müsse unbedingt ihr Schweigen einhalten, wenn herauskäme, dass durch sie Gerüchte in der Stadt aufkämen, würde einem der hier Anwesenden sicher etwas einfallen, um sie für immer zum Schweigen zu bringen. Eine Mischung aus Schreck und Freude zeichnete sich in ihrem Gesicht ab, als sie heftig nickte und mehrfach ja, ja, ja rief. Aber der Bürgermeister war mit ihr noch nicht fertig. Damit auch alles so ablaufe, wie besprochen, müsse der älteste Sohn sie erst in ihre Wohnung und dann zum Bus begleiten. Sie könne alles mitnehmen, was sie in Koffer und Taschen packen könne, den Rest würde man ihr nachschicken, wenn sie eine neue Wohnung habe. Dafür würde er als Bürgermeister auf jeden Fall sorgen, er sei nicht nur eine Amtsperson, sondern auch ein Ehrenmann. Damit hatte er seinen Vorschlag verkündet und dachte gar nicht daran, die Zustimmung der Familie einzuholen, vielmehr gab er seinem Freund dem Rinderbaron den Auftrag, das Geld zu besorgen, genügend Geld, und es vor seinen Augen der Küchenhilfe zu übergeben.
Doch nun, er wandte sich jetzt Vivian zu, müsse man noch über das unschuldige, vielmehr nicht mehr unschuldige Mädchen sprechen. Vivian hatte aufmerksam zugehört und sich immer mehr beruhigt, aber die Tränen rannten noch immer aus ihren hübschen Augen. Die Tatsache, dass sie keine Jungfrau mehr sei, könne man nicht aus der Welt schaffen, begann der Bürgermeister. Aber heutzutage gäbe es bereits in ihrem Alter kaum noch Jungfrauen, heute würde die jungen Mädchen am liebsten schon nach der heiligen Kommunion vögeln und wen sie 15 sind, eine Quinze, dann seien sie nicht mehr zu bremsen. Er gehe davon aus, dabei schaute er Vivian durchdringend an, dass auch sie sich vermutlich lieber früher als später hätte entjungfern lassen und mit Sicherheit nicht bis zu ihrer Hochzeit gewartet hättet.
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