Die Untersuchung

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Die Untersuchung

Die Untersuchung

Anita Isiris

Sie mochte diese Dinger und fühlte sich darin sicher. Sicher vor den lüsternen Blicken gewisser Patienten, die die Situation ausnutzten, wenn die Krankengymnastin Jenny Siffert vor ihnen in die Knie ging. Kurzer Blick in den Ausschnitt – aha, das sind also die Titten meiner Physiotherapeutin – undsoweiterundsofort. Männergedanken begleiteten sie in ihrem Beruf, auf den sie so stolz war, täglich.
Die Ausserirdischen schienen sich aber keineswegs für den Inhalt von Jennys BH zu interessieren. Mindestens sechs Augenpaare konzentrierten sich hingegen auf ihren Slip. Das Kleid fiel zu beiden Seiten an Jenny herunter; sie hatten es vollständig aufgeknöpft. Die junge Erdenbürgerin lag nunmehr in Unterwäsche an diesem ihr völlig unbekannten Ort und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Ohne weitere Erklärungen packten drei Zangenpaare ihr Höschen und befreiten Jenny auch von diesem Textil. Intuitiv verdeckte sie mit der linken Hand ihre dunkel gekräuselte Scham. Sanft fassten zwei der anwesenden Gestalten nach ihren Armen und fixierten sie mit seitlich angebrachten Metallringen. Ebensolches geschah mit ihren Fussknöcheln. Mit weit gespreizten Beinen driftete Jenny ihrer Untersuchung entgegen. Ja, sie driftete; hatte das Gefühl, ihre physischen Grenzen lösten sich auf, ebenso wie die Wände dieses seltsamen Raums, in dem sie lag. „Turn off your mind and float downstream.„ Die Gestalten, die sich um sie herum gruppierten, schienen sich ganz und gar auf Jennys Muschi zu konzentrieren. Durch ihre halbgeöffneten Augen beobachtete die junge Frau, wie eine der Gestalten – sie war fast vollständig durchsichtig – sich mit einem feinen Pinselchen zwischen ihren Beinen zu schaffen machte. Ganz vorsichtig wurde sie an ihren labia minora (für Nichtlateiner: kleine Schamlippen) berührt. Ein erneuter Schauer durchfuhr Jennys Körper. Dann erhob sich unverständliches Stimmengemurmel. Aufregung geriet ins Forscherteam. Mit langsamen, kreisenden Bewegungen näherte sich das Pinselchen Jennys Clitoris. Jenny Siffert war diesbezüglich von der Natur grosszügig ausgestattet worden: Wie ein kleiner Zapfen trat ihre Lustknospe hervor und hatte die drei Männer, mit denen Jenny bisher zusammen gewesen war, stets aufs Neue fasziniert. Nun reizten die fremden Wesen diese Stelle nachhaltig und systematisch. Jenny drehte den Kopf etwas zur Seite, um ihre Erregung zu verbergen. Sogar diese Kleinigkeit jedoch wurde aber registriert; in einem Binärcode, den die Menschen noch nicht kannten, dessen Kenntnis aber die gesamte Computerbranche schlagartig aus ihrer Krise befreit hätte. Dann wurden Jennys Öffnungen betastet; sorgfältig und gewissenhaft drangen die Wesen in sie ein und verschafften der Erdenfrau immer neue Wellen der Lust. Jenny vergass sich dermassen, dass sie einen kleinen Furz fahren liess. Schlagartig trat Stille ein. Mit so etwas hatten die hochintelligenten Kreaturen nicht gerechnet. Sie wandten sich ab und wirkten so grotesk, dass Jenny von Lachanfällen geschüttelt wurde, und zwar so heftig, dass sie aus dem Bett fiel und auf dem Boden ihres Schlafzimmers erwachte.

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