Jenny verfluchte sich innerlich. Wenn sie doch an diesem Mittwochmorgen bloss Jeans angezogen hätte. Aber nein! Es musste dieses luftige, durchsichtige Kleid sein. Schliesslich war ja auch Hochsommer. Zudem hätte sie es sich nie träumen lassen, dass sie sich an besagtem Tag nicht bei ihren Patienten befand, wo sie hingehörte, sondern auf einem schmalen Steg, der sich in einem Nebelschleier verlor. „Komm!„ Die Gestalt vor ihr wandte sich nach Jenny um. „Komm!„
Jenny hatte gerade das Interlakener Spital, ihren Arbeitsplatz, betreten wollen, wo sie seit Jahren als Physiotherapeutin arbeitete, als es geschah. Drei hochgeschossene, zum Teil durchsichtige Wesen hatten sich an ihr zu schaffen gemacht und an ihrem Kleid gezerrt. Nur kurz vermutete Jenny einen üblen Scherz. Hier ging es jedoch um etwas ganz anderes. Jenny sollte, als Vertreterin ihrer Art, dieser Gattung Ausserirdischer, von denen noch nie jemand etwas gehört hatte, als Untersuchungsobjekt dienen. Diese seltsame und unglaubliche Geschichte spielte sich ganz in der Nähe des „Mystery Park„ im Berner Oberland ab, wo Erich von Däniken demnächst eine gigantische Ausstellung eröffnen würde.
Jenny war nicht schwindelfrei. Nur mit Mühe hielt sie sich auf dem schmalen Metallsteg; ein Misstritt hätte ins Nichts geführt. Umdrehen und flüchten konnte sie auch nicht; hinter ihr gingen zwei Gestalten. Dann wurde es still um sie herum, still und warm. Jenny befand sich in einem riesigen Gewölbe, dessen Wände vor ihr zurückwichen. Ihr war schwindlig. Da fühlte sie eine Hand auf ihrer Schulter. War das eine Hand? „Fürchte Dich nicht, Jenny. Tue einfach, was wir Dir sagen.„ Die Aufforderung klang metallisch. „Wir können nicht direkt zu Dir reden. Du verstehst unsere Sprache nicht. Der Translator, der vor Dir steht, übermittelt Sätze, die Du verstehst. Erst jetzt entdeckte Jenny eine Metallplatte, die im Raum schwebte, und von der die Stimme zu kommen schien.
Die Untersuchung
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