Wortlos nahm Sabea das Geld entgegen. Dann liess sie ihn gewähren. Sie war fiebrig erregt und spürte kaum, wie Martin Lander seinen gewaltigen Penis in sie hinein zwängte. Sabea verging Hören und Sehen, als er sie vögelte. Die Steinkette klatschte an ihre Schlüsselbeine, die dicken blonden Zöpfe öffneten sich und das offene Haar umfloss Sabeas Gesicht. Martin Lander entfesselte seine gesamte Energie. Ja, er hatte viele Frauen gehabt. Die Frau des Postbeamten mit ihren Hängebrüsten. Die Tochter des Deutschlehrers – mit einer Klitoris in der Grösse einer Nordseeperle. Und – last but not least – Sabeas Mutter Dragana mit ihrer unwiderstehlichen Zungentechnik. Sabea aber war die erste, die für ihre Dienste Geld verlangte. Den andern hatte er aus der Tischschublade lediglich Schweigegeld bezahlt. Die Lockenpracht von Sabeas Muschi faszinierte ihn. Er war der Ansicht, dass Haare dorthin gehörten – am besten möglichst viele. Diese neue Mode des Kahlrasierens liess ihn erschaudern. Er wollte ahnen, nicht sehen. Für ihn war Deftiges, Natürliches und Wildes angesagt. "Der Busch regiert die Welt", pflegte er stets zu seiner Frau Anina zu sagen. Diese lächelte verschmitzt. Martin Lander hatte ja keine Ahnung, dass der Fleischer, der Bäcker, der Postbeamte, der Deutschlehrer und – last but not least - Sabeas Vater Jonston sich zwischendurch, wenn Martin Lander im kleinen Regierungsgebäude arbeitete, an Aninas flammend rotem Busch erfreuten. Seufzend versank er wieder in Sabea. Diese stöhnte so laut, dass vor dem Kellerfenster einer der Hunde zu bellen begann – zum Glück jedoch nur kurz.Nach einem halben Jahr hatte Sabea genügend Geld beisammen. Die Ziegen erhielten neue Futterkrippen. Nina, Maute, Orina, Katja, Livia und Inger bekamen je eine Kette aus echten Perlen sowie Ledersandaletten, wie sie im Dorf noch keiner gesehen hatte. Ihr Vater erhielt eine Tabakpfeife aus einer französischen Manufaktur. Der Mutter schenkte sie ein langes schwarzes Kleid mit Samtbordüren. Den Küchenschrank füllte sie mit getrocknetem Hering, Matjes, Nudeln, Zucker, Salz, Mehl und Tee. In der kühlen Vorratskammer duftete es nach geräuchertem Speck und Nordseefisch.
Das Geheimnis, woher Sabea das viele Geld hatte, behielt sie für sich. Im trüben Licht der Petroleumlaterne wichen ihre Eltern dem gegenseitigen Blick aus. Jonston und Dragana ahnten, dass ihre Tochter sich ihnen zuliebe der "Zunft stöhnender Frauen" überantwortet hatte.
Man sprach aber nie darüber.
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