Mehr noch, es ist wunderbar. Du bist wunderbar“, sagt sie und dann trocken wir beide einander ab. Wir trinken noch schnell unseren Kaffee, ehe sich Dimitra auf den Rückweg zum Hafen macht. Heute Abend hat sie wieder Dienst in der Taverne und ich freue mich darauf, denn ich werde sie später dort besuchen. Sie ist weder ein Spiel noch ein flüchtiges Abenteuer für mich. Ich sehe sie und uns als einen absoluten Neuanfang. Fast habe ich das Gefühl, wirklich in Griechenland und daheim angekommen zu sein.
Bevor ich mich auf den Weg zu ihr mache, schreibe ich noch ein wenig und arbeite an meinen Büchern. Erst als es dunkel ist, begebe ich mich zu ihr und ich muss sagen, ich bin wirklich glücklich dabei. Doch als ich am Hafen ankomme, erwartet mich eine Überraschung, die mein ganzes Denken noch einmal über den Haufen werfen soll. Ich sehe und beobachte ein kleines Boot, was von Rhodos aus zu uns übergesetzt hat. An Bord sind etwa 25 bis 30 Fahrgäste und darunter befindet sich, ich mag es kaum glauben, Daphne. Spinne ich? Habe ich den Verstand verloren? Das kann doch nicht sein. Das darf nicht sein. Nicht jetzt. Nicht heute. Nicht in dieser mir so wunderbaren Situation. Aber es gibt keinen Zweifel. Die junge Frau da, die gerade von Bord geht, das ist Daphne. Ich erkenne sie sofort. Sie trägt kurze, weiße Hotpants und ein blaues Shirt. Auf dem Rücken hat sie einen kleinen Rucksack und in der Hand ein Handy. Ich kann aus der Ferne beobachten, wie sie eine Nummer tippt und dann klingelt auch schon das iPhone in meiner Tasche. Was zum Henker soll das? Was macht sie hier und was für ein fieses Spiel treibt das Schicksal da mit mir? Was hätte ich mich noch vor ein paar Tage über einen Besuch von ihr gefreut, aber jetzt?
Ich habe keine Ahnung und bin einfach nur mit alledem völlig überfordert und absolut verunsichert. Wie wird Daphne auf mich reagieren, was wird Dimitra zu ihr sagen und wie wird all dies weitergehen? Was soll das alles? Wo bin ich da nur reingeraten, ich der sich und seine Lust nicht im Griff hat und zwei wunderschönen Frauen verfallen ist.
In diesem Moment macht Griechenland mir Angst.
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