„Ihr seid ja zuhause!“, begrüßte Fatma ihr Arbeitgeberehepaar.
„Ja. Und Du bist schon fleißig!“
Die Türkin lächelte nur und wollte weiter. „Warte mal…“ Olivia deutete ihrer Haushälterin an, mit nach unten zu kommen.
„Du machst das, ja?“ Martin lächelte seine Frau an und stahl sich aus der Verantwortung. „Muss wieder ins Büro!“, war seine Ausrede.
Der Fitnessraum und das angrenzende Badezimmer waren Fatma durchaus bekannt. Behutsam erklärte die Hausherrin ihrer Angestellten, dass sich dahinter ein weiterer Raum befand. Fatma machte große Augen, als sich die Wand auftat. Im Raum roch es trotz der laufenden Klimatisierung noch immer nach Sex.
„Oooh…“ staunte die türkische Frau und berührte ehrfurchtsvoll den feinen Lederbezug der Massageliege.
Olivia erläuterte ihrer Haushälterin was man mit den einzelnen Teilen so anstellen konnte. Fatma erkannte natürlich sofort das Metallbett aus der alten Wohnung wieder. „So?“ fragte sie, nachdem sie sich auf das zerwühlte Laken gelegt und ihre Hände zwischen die Gitterstäbe geschoben hatte.
Olivia nickte.
„Und dann?“ Fatma war neugierig.
„Darf ich?“ fragte Liv. Die Türkin nickte.
Olivia fasste nur an einen der Oberschenkel ihrer aufgeschlossenen Angestellten. Sofort nahm diese ihre Beine etwas auseinander. Ohne zu zögern griff Olivia zielgenau in den Schritt ihrer Haushälterin. Natürlich verhinderte die Jeans und sicher auch ein Slip einen direkten Hautkontakt. Aber Fatma erhoffte sich genau diese Bestätigung. Bestätigung, dass ein Mann zugreifen würde, wenn sich seine Frau so anböte.
„Ob sie das Ganze wohl erregt?“ Olivia wird wohl nie eine Antwort auf diese nicht gestellte Frage erhalten.
Fatma malte sich aus, wie es wäre, wenn ihr Mann…Nein, Jussuf würde sie allein schon ob ihrer Gedanken ordentlich verprügeln. Er hat dies bisher zwar nie getan und sie war sich auch nicht sicher, ob er das wirklich tun würde. Aber seine Reden, sollte sie abtrünnig werden…Obwohl, sie wollte ihn ja überhaupt nicht betrügen! Nein! Nur mit ihm so etwas erleben…Aber wie sollte sie ihm das Beibringen?
Olivia erklärte noch das Ein- oder Andere und Fatma hörte aufmerksam zu.
„Soll ich saubermachen?“ fragte die Hausangestellte, als Olivia im Begriff war, die Wand wieder zu schließen.
„Darüber müssen wir auch reden;“ meinte Liv und lud Fatma auf einen Kaffee in die Küche ein.
*****
Um Schlag 08:30 Uhr am heutigen Donnerstag, den 23. März 2017, schneite Patricia nach ihrem Florida-Urlaub in Martins Büro.
„Bin wieder da!“, verkündete die zweite Geschäftsführerin der Gassner GmbH. Olivia war die erste, wenigstens auf dem Papier. Pat setzte sich, in alter Gewohnheit und wie sie es immer tat, vor Martin direkt auf seine Schreibtischplatte.
„Und? Wie war der Urlaub?“ Martin wollte alles wissen, was die Frau, mit der er so gut befreundet war, erlebt hatte.
„Cool!“, antwortete Pat. „Viel Sonne! Und total streifenfrei!“ Sie grinste über das ganze Gesicht.
Martin hatte auch ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen und war über Patricias Frage: „Willst Du mal sehen?“ absolut nicht überrascht.
„Zeig!“ Er schaute seine Prokuristin erwartungsvoll an. Mit allem hätte er gerechnet. Keine sich abzeichnenden Träger auf der Schulter, eventuell Teile der Brust, bis da, wo der dunkle Vorhof den intimeren Bereich markiert oder vielleicht die Stellen oberhalb ihres Hinterns, wo üblicherweise das Höschen anfängt. Weit gefehlt! Martin schluckte, als Pat den Rock am linken Bein ganz nach oben zog. An der Leiste, nein auch ein wenig höher an der Hüfte, war die Haut ebenso wie an allen sichtbaren Körperstellen, gleichmäßig sonnengebräunt. Höschen trug sie keines…
„Puah, Frau Baumüller heute unten ohne!“, stellte Martin absolut anerkennend fest.
„Ja, ohne Streifen und ohne Slip!“ kokettierte Patricia. „So kalt ist es heute doch nicht…!“
Martin überfluteten lustvolle Gedanken. „Will sie, dass ich sie…?“ Konnte Pat die Beule in seiner Hose erkennen? Und würde sie sie ignorieren?
Patricia ordnete züchtig den Stoff ihres Rockes und erkundigte sich nach den Vorgängen in der Firma. Zu manchen Ausführungen bemerkte sie: „Weiß ich“ oder „bin im Bilde“. Sie hatte Heike angewiesen, zu allen Vorgängen, die nicht über ihr Mailkonto gingen, eine Info zu schicken.
„Du hattest doch Urlaub!“ bemerkte Martin.
„Ich bin neu in dem Job und möchte möglichst alles mitbekommen, was so läuft!“
„Erzähl doch von Florida!“, meinte Martin. „Denn Du weißt hier in der Firma besser Bescheid als ich, der hier war!“
„Was willst Du denn wissen?“
Geradeheraus wie Martin so ist, fragte er, wie viele Männer sie in den gut zwei Wochen denn gevögelt hat.
Patricia lachte: „Einen richtig und einen zweiten in Gedanken!“ Sie schaute ihrem Chef ins Gesicht.
„Seit dem Tag bei Euch im Spielzimmer und meiner Nacht mit dem Türken ist Nils total verrückt nach mir!“ Jeden Tag mindestens zweimal…!“
„Das freut mich echt für Dich! Oder soll ich sagen für Euch?“ Martin meinte das grundehrlich. Kein Neid, keine Eifersucht, obwohl er schon gerne einmal mit dieser äußerst attraktiven Frau…!
Pat erzählte von ihrem Ausflug in den Everglades-Nationalpark, nach Miami und zur Disney-World. Dazu brachte sie zum Ausdruck, wie leger und doch sittsam es in der FKK-Hotelanlage zuging. „Tagelang nur zum Abendessen ein paar lockere Kleidungsstücke! Einfach geil!“
„Dich haben doch bestimmt zig Männer angemacht?“, hinterfragte Martin.
„Flirten war erlaubt…“ schmunzelte Pat.
Patricia rutschte von der Schreibtischplatte und beugte sich zu ihrem Chef hinunter. „Der Mann meiner Gedanken warst Du;“ flüsterte sie ihm zu und schenkte ihm ein Küsschen auf die Wange. Ohne sich noch einmal umzudrehen verließ sie Martins Büro.
„Diese Frau…“ Woran Martin wohl dachte?
*****
Nur wenige Minuten später erschien Frau Gerber in Martins Büro. Kleidungstechnisch und überhaupt, wie wir ja schon wissen, noch etwas mehr Sexappeal ausstrahlend als Patricia.
„Heike wäre schon auch eine Sünde wert!“, überlegte der Firmenchef ganz kurz. „Nein, niemals! Don’t fuck the company!“
„Außer“ räumte sich Martin selbst ein, „es ist Patricia Baumüller!“
Sie war jahrelang seine Sekretärin und Assistentin. Und nachdem einmal ein Wort das andere gab, hatte Pat das Privileg, sich bei jedem Gespräch auf seinen Schreibtisch setzen zu dürfen. Er kannte ihren Mann und man traf sich auch privat. Martin war klar, dass er jahrelang mit Scheuklappen durch die Welt gelaufen ist. Nein, so durfte er das nicht sehen! Er liebte seine erste Frau und natürlich auch seine Tochter Sara. Silvia hätte ihm niemals eine Affäre verziehen. Und mit seiner Sekretärin erst recht nicht! Erst mit Olivia kam Lockerheit in sein Leben. Lockerheit im Umgang mit Sexualität! Ihr fragt nach Daniela? Ja, sie tröstete ihn. Und er brauchte sie auch. Aber alles nur heimlich. Olivia sah über diese Beziehung hinweg! Weiter noch, sie freundete sich mit Ela an! Und zusammen sind sie heute das aufregendste Dreiergespann, was man sich im Bett nur wünschen kann! Und nun hat er auch Augen für Patricia. Geschätzt, besonders als Mensch, hat er Frau Baumüller von Anfang an. Aber jetzt war da diese sexuelle Anziehungskraft. Ein bisschen durfte er Pat ja schon haben! Vor den Augen ihrer beider Partner. Und Martin glaubte Patricia sofort, dass ihr Mann sie sogar aufgefordert hat, einmal mit ihrem Chef ins Bett zu gehen. Gäbe es da nicht Olivia. Liv. Seine über alles geliebte Pilotin. Sie befürchtet, dass er sein Herz verlieren könnte. An Pat. Martin schloss dieses selbst nicht aus. Und nicht zuletzt war da die Liebe zu Clara und Leon. Olivia und er hatten den Beiden ein neues Heim geboten. Voller Liebe und Geborgenheit. Nach all dem Leid. Kann und darf er es verantworten, wegen Sex und sexueller Begierde diese Familie in Gefahr zu bringen?
Martin stürzte aus seinem Büro. „Bin bei Frau Baumüller!“, rief er seiner Sekretärin zu.
Nach ganz kurzem Anklopfen stürmte er in Patricias Büro. „Wir müssen reden…“
Martin setzte sich auf einen der beiden Businessstühle vor Pats Arbeitstisch. Geschmackvoll hatte sie selbst die Einrichtung ausgewählt. „Oh, sehr bequem,“ lobte der Firmenchef das Sitzmöbel. Patricia lächelte, da Martin heute nicht zum ersten Man darauf saß. Aber sie ahnte bereits, was ihren Arbeitgeber zu ihr führte.
„Don’t fuck the Company!“ fing Martin zu reden an, „war immer meine Devise. Und die steht heute noch! Mit einer Ausnahme:“
Patricia war von ihrem Sessel aufgestanden und saß nun, mehr an die Glasplatte ihres Tisches angelehnt, zum Greifen nahe vor Martin.
„Ich;“ stellte Pat fest.
Martin nickte mit dem Kopf. „Du weißt ja selbst, dass es knistert! Er erzählte von seinen Überlegungen, die er Minuten zuvor angestellt hatte.
Abschließend meinte er: „Und wenn ich in deinen Augen wieder einmal zu weit gehe, dann scheuerst Du mir eine.“ Dazu suchte er mit der Hand unter ihrem Rock Hautkontakt zu ihrem Knie.
„Das kann ich nicht,“ antwortete Pat, anstatt ihm eine runterzuhauen, so wie er das aufgrund seiner forschen Hand eigentlich erwartet hatte.
„Aber,“ Patricia beugte sich ganz dicht zu seinem Gesicht hinunter und schenkte ihm ein gefühlvolles Küsschen direkt auf seine Lippen, „wir werden uns zusammenreißen!“
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