Doch dann, ich war gerade auf dem Weg zum Postkasten, wurde ich plötzlich an der Wade angestupst.
Ich drehte mich um und sah in die treuen Augen von Alex, der mich erwartungsvoll ansah. Ich beugte mich zu ihm nieder und kraulte ihm hinter den Ohren, wohl wissend, dass Hunde es liebten. Doch Alex reagierte ganz anders, er legte sich auf den Rücken und ließ sich nun von mir den Bauch streicheln.
Meine Nachbarin, die mittlerweile heran gekommen war, schüttelte etwas missbilligend den Kopf: „Alex was machst du nun schon wieder? Als Wachhund bist du scheinbar nicht zu gebrauchen.“ Dabei hockte sie sich auf die andere Seite ihres Hundes und fing auch an ihm das Fell zu streicheln.
Alex war davon begeistert, denn seine Rute peitschte über die Gehwegplatten.
Plötzlich berührten sich unsere Hände und ich hatte das Gefühl, dass ein Lavastrom durch mich hindurch schwappte. Ich schaute sie an und musste feststellen, dass sie das gleiche empfand. Denn sie schaute gebannt auf ihre Hand, die halb auf meiner lag.
Das alles dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, es erschien mir aber wie eine Ewigkeit. Als meine Nachbarin erschrocken ihre Hand zurückzog fühlte ich nur noch Kälte.
Wir erhoben uns fast gleichzeitig und auch Alex sprang auf und lief schweifwedelnd um uns herum, so als wollte er sagen: „Na, habt ihr begriffen, dass ihr füreinander bestimmt seid?“
Automatisch liefen wir nebeneinanderher, ich zum Postkasten und Alex und sein Frauchen wollten ihre Runde um den Block fortsetzen.
Am Postkasten wünschten wir uns noch einen guten Tag und jeder ging seiner Wege.
Alex schien davon nicht so begeistert zu sein, denn er drehte sich noch mehrmals um, blieb sogar stehen und schaute in meine Richtung. Erst nachdem sein Frauchen ihn gerufen hatte trabte er zu ihr.
Es war albern, aber ich hatte das Gefühl etwas verloren zu haben, als ich zurück ging.
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