Zu geschniegelt, zu… anders. Es brauchte kein Polizeistudium um eins und eins zusammen zu zählen. Ein Kommilitone, der einen Glücksgriff gelandet hatte – BWL-Student, tippte Erik und war sich dabei so sicher, dass er die folgende Runde als Wetteinsatz ausgelobt hätte.
Zielstrebig hielt er auf das Paar zu, denn der verloren suchende Blick seiner ehemaligen Affäre erschien ihm wie eine Aufforderung. Und er hatte sich nicht geirrt.
Als Lena ihn bemerkte, breitete sich ein Lächeln auf ihren mit feinen Sommersprossen gesegneten Zügen aus. „Erik!“
„Lena!“, tat er überrascht.
„Ich dachte schon, ich kenne hier gar keinen mehr.“
Lena wollte zu einer Umarmung ansetzten, doch Erik hob entschuldigend die Biergläser in seinen Händen. „Sorry, kein Arm frei. Ich war gerade auf dem Weg zu Dennis und Nils – die beiden kennst du noch?“
„Ah… Ja klar.“
Der enttäuschte Ton in Lenas Stimme war deutlich zu vernehmen und Erik freute sich, dass seine Eröffnung für den spontan gefassten Plan so glatt verlief.
„Willst du“, Erik sah zu ihrem Begleiter, so als würde er ihn jetzt erst bemerken, „wollt ihr vielleicht mitkommen?“
Das Strahlen trat zurück in Lenas Augen. „Ja gern. Übrigens, das ist mein Freund Alexander.“
Alexander, dachte Erik. Wo gab es denn einen Alexander, der nicht Alex genannt wurde?
„Freut mich“, begrüßte Erik den Polohemdträger gedehnt. „Ich bin Erik, du kommst von weiter weg oder?“
„Aus Hamburg“, erwiderte dieser knapp und ohne Begrüßung.
Aha, der sah ihn schon einmal als Konkurrenz. Innerlich grinste Erik. Er ging voran und lief seinen beiden Kumpels direkt in die Arme. Beiden drückte er ein Bier in die Hand und stellte als nächstes den ihm unwillig folgenden Alexander vor.
„Lena kennt ihr ja sicher noch.“
„Ja“, sagte Dennis. „Aber damals kam sie nie mit leeren Händen. Wo sind ‘n eure Getränke?“
Dorffest
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