Allein die Tatsache, dass Doris diese neckischen Stiefeletten trug, dass sie zudem die Augen verbunden hatte, machte Sri zum leidenschaftlichen Hengst. Mal langsam und zärtlich, mal rasch und heftig, aber immer mit kreisenden Hüften bumste der Inder die schwarzhaarige Schöne, die kaum wusste, wie ihr geschah. Der Mann war unglaublich. Er war viel kräftiger, als er aussah, und seine Hände, die an ihren Brüsten kreisten, elektrisierten sie. Die dumpfen Schmatzgeräusche jenseits der Trennscheibe irritierten Doris aber. Es klang nach einem ruhigen, emotionslosen Mampfen. Sri schien das, nach seinem ersten Schreck beim Entfernen der Abdeckfolie, nicht weiter zu stören: Er konzentrierte sich ganz auf Doris. Schliesslich kam diese auf den weissen Stuhl zu liegen. Sri legte sich auf sie und wand sich wie eine Echse, ein Chamäleon, ein Wickelschwanzskink. Doris entspannte sich vollkommen und zog die Beine an. Lüstern betastete Sri ihre Schamlippen, kitzelte ihren Damm und schob den Zeigefinger in ihren Anus. „Smooth“, sagte er immer wieder, „very smooth“, und lobte damit seine sorgfältige Rasurarbeit. Doris war Analverkehr nicht gewohnt und verkrampfte sich, als der Inder versuchte, mit seinem Zentralorgan in ihr hinteres Pförtchen einzudringen. Er küsste Doris weich, und nach wenigen Minuten schob er seinen Schwanz mit einem heftigen Ruck in ihr Poloch. „Aaaah...“ schrie Doris. Es machte ihr aber nichts mehr aus, den Mann in sich zu spüren, so erregt war sie. Sri ruckelte genussvoll hin und her, wohl wissend, dass da Beobacher waren in seinem Rücken, Beobachter, die ihre Gesichter platt drückten an der dünnen Trennscheibe aus Glas. Sie starrten auf Doris‘ Stiefeletten, ihre Schenkel, Sris muskulösen Po, der sich rhythmisch auf und ab bewegte... und sie bekamen Appetit, die Voyeure, unheimlichen Appetit.
Dann geschah, was schon lange zu befürchten gewesen war. Die Scheibe zerbarst. Sri wusste mehr als Doris, und das war das Tragische an der Geschichte. Er warnte sie nicht und nahm ihr damit die Chance zur Flucht. Er flüsterte ihr Zärtlichkeiten ins Ohr und wusste, dass es das letzte, das allerletzte Mal war, dass er eine Frau derart intensiv vögeln konnte. „Let’s fuck like there’s no tomorrow“, sagte er immer wieder. „Let’s fuck, you slut, you horny bitch, you flower, you queenie, I wanna mollycoddle your crotch.“
Dann krochen sie auf die Bühne, die jetzt ganz in blaues Licht getaucht war. Es handelte sich um Phaganhtropen.
Im Gegensatz zu Anthropophagen, simplen Menschenfressern, sind Phaganthropen sehr rar. Es handelt sich um eine Extremform der Philanthropen, der Menschenliebhaber. Phaganthropen haben Menschen so lieb, dass sie sie einfach essen müssen. Gespenstisch nahmen sich die blank genagten Knochen aus, die sich im Zuschauerraum türmten. Daneben waren Kleider aufgeschichtet, Männer- und Frauenklamotten. Halbschuhe, Sandaletten und Pumps standen in Reih‘ und Glied. Wenige Minuten später wurden sie ergänzt durch ein Paar wunderschöne Stiefeletten - Stiefeletten, die mehr gekostet hatten, als Doris an diesem Abend eingenommen hätte - an diesem Abend, an dem sie ihren Körper Unbekannten preisgab.
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