Doris Ende

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Doris Ende

Doris Ende

Anita Isiris

Die Trennscheibe

Die Glaswand war hauchdünn, liess aber trotzdem nichts erkennen. Erst musste die Folie entfernt werden. Die Folie, die Doris von ihren Zuschauern trennte.

Die Vorbereitung

Ihre Handflächen waren feucht, als sie es sich auf dem weissen Liegestuhl bequem machte. Doris war nur mit schwarz glänzenden Stiefeletten bekleidet. Jeden Moment konnte Sri, der junge Inder, hereinspazieren, die Folie von der Glasscheibe abziehen und Doris den Blicken preisgeben. Den Blicken von Männern, die grösstenteils doppelt bis drei Mal so alt waren wie sie selbst. Wie ein Film zog ihr Leben an ihr vorbei, während ihr Herz klopfte, als wollte es zerspringen.

Doris ist bereit

Das jahrelange Ausharren in der Erziehungsanstalt. Die Freundinnen, Trix und Marion. Die heimlichen Parties in der Scheune, zuhinterst im Park. Die erste sexuelle Erfahrung mit einem Mann, Tim. Die seltenen Kontakte zur resoluten Mutter, die Doris schliesslich ins Jura-Studium geprügelt hatte. Das Studentinnenheim. Lara, die Kommilitonin, die Doris diesen Nebenerwerb vorgeschlagen hatte. Ausziehen hinter einer Trennscheibe. Anonym. Lukrativ. Ein wenig an sich herumspielen. Räkeln. Die Muschi herzeigen. Lächeln. Ende. Jetzt lag sie also da, in ihren Stiefeletten, die mehr gekostet hatten, als sie an diesem ersten Abend einnehmen würde – an diesem ersten Abend, an dem sie ihren Körper Unbekannten preisgeben würde.

Sri hatte sie zurecht gemacht. Doris gekämmt, ihr dichtes, dunkles Haar zu zwei Zöpfen geflochten. Ihr das Gesicht gepudert. Ihr mit distanziertem Lächeln einen Lippenstift gereicht. Nichts Grelles. Dezent glänzendes Altrosa. Ihre Brustwarzen geschminkt. Ihre Achselhöhlen rasiert. Ihre Muschi auch, klar. Doris hatte sich zuvor von Lara versichern lassen, dass Sri wirklich Eunuche war. Mit der Art, wie er sie rasierte, machte er das glaubhaft. Ruhig, ohne zu zittern, hatte er ihren Venushügel eingeölt. Ihre Schamlippen gedehnt. Ihr wie zufällig den Zeigefinger an die Cliti gelegt, während er ihr die letzten Härchen entfernt hatte. Mit sibyllinischem Lächeln und “far away eyes” hatte er auch ihren kleinen rosa Anus von den wenigen Härchen gesäubert. Sein Gleichmut hatte sie erregt; Sri hatte während der ganzen Prozedur kein Wort gesprochen. Er wirkte unscheinbar, hatte aber unbeschreiblich flinke Hände. Wie viele Frauen hatte er wohl schon “behandelt”?

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