Dorndößchen und der bezaubernde Büchsenring

Ein erotisches Märchen

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Dorndößchen und der bezaubernde Büchsenring

Dorndößchen und der bezaubernde Büchsenring

Peter Hu

Im Märchenwald war die Hölle los. Rotkerbchen war mit dem Bösen Wolf durchgebrannt, der Froschkönig wurde von einer ziemlich wütenden Prinzessin erschlagen, und seit Dorndößchen aus ihrem Jahrhundertschlaf erwacht war, schwärmte sie für den gestiefelten Kater.

Nach vielen Jahrhunderten Schlaf, können die Träume natürlich auch schon mal mit einem durchgehen. Bei ständigen Wiederholungen bleibt es natürlich nicht aus, dass man mit der Zeit auch schon mal etwas ausgefallenere Varianten einspinnt.

Autsch... der ganze Keuschheitskram erschöpft sich spätestens nach einhundertsiebenundzwanzig Jahren. Während sie schlief, wurden auch die Grimmigen Brüder als Geschichtenfälscher entlarvt. Da lag sie also gar nicht so falsch mit ihren prickelnden Phantasien. Lange hatte Dorndößchen diesen Schwindlern geglaubt... viel zu lange...

Ja, sie hatte schlechte Erfahrungen mit verwunschenen Spindeln gemacht.

Eigentlich spann sie auch gar nicht besonders gerne. Aber so etwas wurde halt von einer Prinzessin verlangt. Man glaubte damals noch, das würde zum Heiraten dazu gehören; genau wie die Jungfernschaft. Aber wozu sollte sie sich die aufheben?

Sie war dem Prinzen von Kamelistan versprochen. Doch wer da glaubt, Prinzen sein immer jung und schön, der sollte sich gründlich irren. Da des Thronfolgers tatteriger Vater noch immer nicht die Strickleiter zum Paradies betreten wollte, wartete der bereits seit neunundfünfzig Jahren auf das Königsamt. Das ist nicht gut für den Teng eines Prinzen...

Nur weil einige Könige nicht wirtschaften konnten, und König Dorndos gehörte eindeutig zu dieser verschwenderischen Mehrheit, wollte das Dorndößchen noch lange nicht auf seinen Spaß verzichten.

In diesem Punkt hatte sie dem mitgiftsüchtigen Vater also einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn die Spindeln jener Tage waren recht einfallsreich geformt.

Viele Hausfrauen langweilten sich nämlich damals, da ihre Gatten alle Tage in den Krieg zogen, und sie oft allein zuhause waren. Vorsichtig musste man nur mit den Spitzen sein. Um so spitzer die gefährlichen Dinger waren, um so flinker drehte sich die Spindel natürlich im Spinnrad. Doch das barg auch eine gewisse Gefahr, wenn man die Dinger zweckentfremdete; wovor die Gilde der Spindeldrechsler auf dem Holzkasten übrigens eindringlich warnte. Ganz deutlich stand da in großen, schwarzen Lettern eingebrannt: "Nur zum spinnen und anschauen geeignet. Bei unzweckmäßigem Gebrauch, sollte man zumindest höllisch aufpassen!"

Und mit dem Aufpassen hatte Dorndößchen so ihre Schwierigkeiten. Denn wenn sie so richtig in die Zweckentfremdung vertieft war, und von derben kräftigen Knechten träumte, konnte es schon mal passieren, dass ihre flinken Finger schneller waren als der Verstand. "Autsch"..., schon war es passiert.

Ein kleiner Stich, der schwerwiegende Folgen zeitigte. (In den grimmigen Märchen hieß es einst, die Prinzessin hätte sich in den Finger gestochen... erstunken und erlogen. Sie stach sich an einer Stelle, wo die Finger eines anständigen Mädchens nichts zu suchen hatten. Aber ein anständiges Mädchen wollte Dorndößchen ja auch niemals sein. Darum ließ sie sich auch gleich einen noch offenen Ring besorgen, als sie wieder aufwachte. Denn der machte sich da ganz wunderbar...) Und das mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. Es wäre eigentlich kaum schlimm gewesen.

Doch da die Spindel von einer bösen Marktfrau verzaubert war, der Dorndößchen wegen schlechter Zukunftsaussichten den Wahrsagerlohn schuldig blieb, bewahrheitete sich eben jener Fluch. Dorndößchens Zukunft fror gewissermaßen ein.

Und wäre nicht zufällig eine freundliche Fee vorbei gekommen, die Dorndößchen gut leiden konnte...

...Wie dem auch sei. In den folgenden Jahrhunderten träumte unsere Prinzessin feucht und heiß. Denn irgendwie musste man sich ja die Zeit vertreiben.

Schließlich war es ziemlich langweilig, den Rosen beim wachsen zu zuhören.

Außerdem war es im Winter ganz schön kalt. Da half es auch wenig, dass dem Turm nach und nach ein stachliger Mantel wuchs.

Lassen wir uns also auch ein wenig erhitzen, und hoffen gemeinsam, dass der Prinz mit dem goldenen Dosenring noch eine Weile auf sich warten läßt...

...Es war also einmal,... denn im Märchenwald fangen sogar Träume auf diese Weise an, ...eine ziemlich hübsche, junge Prinzessin, die im ganzen Land nur als das Dorndößchen bekannt war.

Und das kam so, weil ihr Vater, der König, seinen ziemlich langen Dorn nur allzu gern in die Döslein der durchreisenden Gauklerstöchter schob. Die hatten auch nicht wenig Freude daran, und es sprach sich schnell herum. So begab es sich auch irgendwann, dass ein durchreisender Messerschleifer aus Antilopien an seinen Hof kam. Und der hatte einen gewitzten Verstand, und eine wunderschöne, schokoladenfarbene Tochter dabei.

Da dachte sich der König: "Während der Alte die Messer, Säbel und Äxte des höfischen Haushalts schleift, wird sich das langbeinige Töchterlein gewiß langweilen."

Denn außer schön zu lächeln, das Publikum während der Wartezeit mit ihrem hübschen, schlanken Tanzbauch zu erfreuen, und ein wenig mit dem knackigen Hinterteil zu wackeln, hatte sie noch keinen richtigen Beruf.

("Ja, Königin auf einem so schönen Schloß, ja das währe schon was" ...) So war sie auch nicht abgeneigt, als sich das Fenster des königlichen Gemaches öffnete, und der Herr des Hauses sie freundlich herein winkte. Er wollte sich mit einem Silbergroschen für ihren schönen Bauchtanz bedanken, und außerdem wollte er ihr noch seinen goldenen Dorn in die Dose legen, die bei solchen Gelegenheiten stets einladend geöffnet war.

"Klar", meinte sie heiter, und ihr breiter Mund zeigte ein schneeweißes Lächeln.

Sie war es recht zufrieden. Denn die paar Knechte und Mägde im Hof, sahen ihr zwar gern beim Tanzen zu, aber ihre Kupfergroschen saßen recht fest im Beutel.

Der König jedoch, das erkannte sie sofort, verstand ihre Kunst gebührlich zu würdigen.

Spitz und heiser schrie die junge Antilopierin ihre Begeisterung also über den Schloßhof.

Und diese Schreie drangen natürlich auch an das Ohr des Messerschleifers, der gerade eine besonders schöne, scharfe Damastklinge in der Mache hatte. Drei Minuten später stand er damit im Schlafzimmer des Königs. Daran konnten selbst die Wachen nichts ändern, denn der Antilopier führte nicht nur einen flinken Wetzstein, auch die Klinge gehorchte ihm geradezu magisch.

Als der erschreckte Herrscher das sah, explodierte ihm vor Ehrfurcht sogleich die Dornenspitze. Das lustvolle Lächeln der Antilopierin wurde noch breiter.

Geschickt nahmen ihre langen Beine den König gefangen, und ihr hübscher brauner Bauch tanzte unter den brandenden Wellen unverfälschter Lebensfreude.

"Hallo Paps", grinste sie zwinkernd. "Du kommst zu spät. Meine Unschuld ist dahin, und außerdem würde ich ihn gerne heiraten. Denn er hat ´ne recht schöne Wohnung, und die Matratzen sind hier auch wunderbar weich."

Das erfüllte den Messerschleifer mit großer Freude. Denn er hatte noch sieben weitere Töchter daheim, und die Rentenversicherung war noch nicht erfunden. Ein Wink seiner blitzenden Klinge zerstreute auch schnell alle Bedenken des ertappten Königs. Mit zustimmendem Seufzer sank er zwischen die kecken Kegelbrüste, deren elastisches Wippen ihn gerade noch so sehr hypnotisiert hatte. Und er war nicht unzufrieden. Denn sie waren wohl geformt, und die großen schwarzen Kuppen lächelten wie schmollende Flunschmäulchen...

...Drei Tage später wurde also Hochzeit gehalten. Im Frühling darauf erblickte ein winziges Vanilleprinzeslein die Welt, das man in süßer Erinnerung "Dorndößchen" nannte.

Dorndößchen wuchs zu messerscharfer Schönheit heran, denn sie war die Enkelin eines Antilopischen Messerschleifers. Darum besaßen ihre schlanken Beine auch bald den eleganten Schwung der edlen Toledoklingen; wenngleich sie auch nicht so dünn waren, dass man sich daran schneiden konnte. Denn damit sie nicht so schnell auf dumme Gedanken kam, schenkte ihr der Vater einen feurigen Rappen. Das würde die erblühende Knospe für eine Weile beschäftigen. Rappenreiten machte schöne Beine, und Muskeln an den richtigen Stellen, wie allgemein bekannt war. Das Töchterlein war also gut beschäftigt, und würde sich obendrein später besser verheiraten lassen.

Doch nicht nur ihre knackigen Beine waren das verlockende Ergebnis leidenschaftlicher Reiterei. Auch ihr Sitzfleisch gewann an bezaubernder Festigkeit, welche den Stallburschen bald ziemlich verrückt machte.

Schmachtendes Verlangen lag stets in seinem Blick, wenn die schwarzmähnige Vanilleprinzessin den Stall betrat, um ihren Rappen nach scharfem Ritt eigenhändig zu striegeln, dass Hans sich bald wünschte, an der Stelle des Pferdes zu stehen. Wie er dieses Roß doch beneidete. Ganz ruhig und still stand es da, und genoß seine Pflege. Dabei legte das Tier gewöhnlich schon drohend die Ohren an, selbst wenn er sich nur zum füttern näherte. Einzig seine Herrin, ließ der schwarze Hengst lammfromm gewähren.

Ihre kleine Abpfebrust rieb sich beim Putzen ganz unschuldig an seinem Fell. In letzter Zeit musste sie sich immer irgendwo reiben, und nicht nur an der Brust.

Die Prinzessin konnte doch nicht ahnen, dass die steifen dunklen Brombeeren, die da so prall durch ihre seidige Bluse stießen, dem jungen Stallburschen schier den Verstand raubten. Oder ahnte sie es doch?

Eigentlich war er weit unter ihrem Stand, doch sah er so verteufelt gut aus. Aber er wagte nicht den leisesten Schritt. Und Dorndößchen war noch so unerfahren in Verführungsangelegenheiten; auch wenn sie schon alle in der königlichen Bibliothek verfügbare Literatur zum Thema "Wie mache ich einen Stallknecht scharf", verschlungen hatte.

Der Stallbursche konnte zwar nicht lesen, doch sein Großvater hatte ihm einst das Märchen vom Hans im Glück erzählt. Zwar war die Prinzessin keine Gans, und schon gar keine häßliche, doch immerhin hieß auch er Hans, und besaß zudem einen prächtigen Zauberstab, der schon manche Magd aus dem Dorf, in den siebten Himmel gegeigt hatte.

Dorndößchen konnte lesen. Doch da ihr die Eltern aus irgendeinem Grunde das Gänseln verboten hatten, (und sich auch hartnäckig weigerten sie aufzuklären), musste sie sich eben an die Ratschläge der guten Fee halten, die sie einst bei einem Ausritt an ihrem Lieblingsquell kennen gelernt hatte.

Dorndößchen war nun achtzehn Jahr, und auch wenn ihr das Reiten großen Spaß machte, es füllte sie irgendwie nicht mehr vollständig aus. Immerzu musste sie an diesen hübschen Stallknecht denken. Und bei diesen Gedanken wurden ihre enghofigen Brustwarzen so hart, dass sie beinahe schon schmerzten. Dazu trat eine kribbelnde Nässe in die dunkle Blüte ihres Lustgartens, dass sie immer wieder vom Sattel zu rutschen drohte.

All diese Gefühle waren nicht unangenehm. Aber sie verwirrten das Mädchen zutiefst. Bald half auch das eisige Bad im Weiher des Märchenwaldes nichts mehr.

Im Gegenteil, wenn ihre dunklen Nippel wie raue Brombeeren von den gänsehäutigen Äpfeln standen, konnte sie nicht anders; sie musste sie zwirbeln. Dazu stolzierte sie wie eine eitle Störchin durchs lange Ufergras, das so lustvoll an den sensiblen Innenflanken der braunen Schenkel kitzelte, dass sie sich vorstellte, es sei die Zunge des hübschen Stallburschen. Da nahm es natürlich nicht weiter Wunder, dass ihr das blaue Blut wie perlender Schaumwein in den Kelch der feuchten Freuden schoß.

Jauchzend ging die Prinzessin in die Knie. Ihr friedlich grasender Hengst schaute nur kurz gelangweilt auf. Er kannte das schon, und machte sich schon lange keine Gedanken mehr über die seltsamen Ausbrüche der Menschen. Träge langte er nach dem nächsten Grasbüschel, und ließ einen dampfenden Apfel fallen.

So bemerkte er auch die gute Fee nicht, die sich mit grienendem Genuß zu diesem Naturschauspiel einfand. Sie war ziemlich bisexuell veranlagt, was bei den Feen der Gegend nichts Besonderes war. Denn Naturgeister entschieden sich meist erst während der Materialisation für Geschlecht und Erscheinungsform. Aber unsere Fee bevorzugte den weiblichen Leib. Da stand sie auch schon in nackter Pracht über der Prinzessin, und spreizte verschlafen die Flügel.

Dorndößchen erschrak nicht die Spur. Schließlich hatte das Waldwesen ihre Aufklärung übernommen; ihr den schnellsten Weg zum G-Punkt gezeigt, und der Prinzessin somit auch den Schlüssel zum Reich der multiplen Orgasmen überreicht.

Dazu kannte die Fee so süße Kunstgriffe und Massagen, dass Dorndößchen schon beinahe süchtig danach war.

Auch heute gingen die warmen, beinahe luftig durchscheinenden Finger des Waldmädchens mit einem elektrischen, nicht ganz wirklichem Kribbeln über die dunkle Seidenhaut. Der überirdische Mund küßte ihre schwellenden Lippen, suchte die Zunge, glitt schlängelnd über Brustspitzen und Bauch, umkreiste den Feenhügel und ließ die lange Geschmacksmuräne mit einer solch flinken Stoßfrequenz in die schwüle Höhle der feuchten Wonnen fahren, dass sie schon beinahe an eine Nähmaschine erinnerte. Und das, obwohl Nähmaschinen in diesen Tagen noch gar nicht erfunden waren. Doch irgendwie hatte es Dorndößchen mit den pieksenden Gerätschaften der Textilproduktion. Sie liebte schöne Wäsche, und ganz besonders den feierlichen Augenblick, in dem man sie wieder ausziehen durfte.

Unter diesen hochfrequenten Zungenstößen also, flog Döschen auch mindestens sieben mal zur Venus und zurück. Aber irgendwie war sie heute doch nicht ganz bei der Sache. Die Fee machte sich große Sorgen ob ihrer Fähigkeiten. Auch wenn die Prinzessin so spitz hechelte, dass der See feine Wellen warf. Die Fee spürte es ganz deutlich: Auf seinem Flug durchs All, machte das Mädchen immer wieder einen Abstecher in den heimischen Pferdestall.

"Ausgerechnet ein Pferdeknecht", lachte der Waldgeist schallend und glockenhell, als sich dazu noch das Bild einstellte. Denn Feen sind ausgezeichnete Gedankenleser. Doch lachte sie freundlich amüsiert. Sie war frei von jeglicher Eifersucht, und kitzelte Dößchen präzis an jenen Stellen, von denen sie genau wusste, dass sie es besonders gern hatte.

"Du hast dich doch nicht etwa verliebt?" neckte das Flügelmädchen bohrend "Aber nein", errötete die Ertappte. "Es ist nur, ...wie soll ich sagen? Er hat so starke Hände, mit echten Schwielen; so breite Schultern, so pralle Muskeln, ...und dazu einen Mast zwischen den Beinen, dass jedem Wikinger vor Neid die Sommersprossen aus dem Gesicht fallen würden. Ich würde sagen, Liebe ist das falsche Wort. Er macht mich irgendwie G...Ge..., mir fällt´s einfach nicht ein."

..."Ich wünschte mir, er würde mich endlich ins Stroh werfen, mir die Kleider vom Leib reißen und einfach alles mit mir anstellen, wozu ihn seine animalische Triebe eben treiben. Ganz deutlich habe ich die Wildheit in seinen Augen gesehen.

Keine böse Wildheit, nichts gemeines. Er blickt ehr wie unser träger schwarzer Hauskater im Frühling, wenn er plötzlich munter wird, und es nachts im Burghof schallt, wie heulender Geisterspuk."
"Auch wenn unser Knecht nur derbe Bauernstiefel trägt. Ich begehre ihn. Ich will seine Katze sein. Er ist mein gestiefelter Kater. Meine Minka jammert so kläglich nach ihm, dass ich nachts oft aufwache, und ein frisches Leibchen brauche"...

"Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?" grinste die Fee breit und verständnisvoll. Als Naturgeist liebte sie natürlich alles Animalische.

"Ich habe bescheidene Fähigkeiten. Du hast mich nie danach gefragt. Ich dachte, du wüsstest es längst aus alten Märchen. Wer einer guten Fee begegnet, hat automatisch drei Wünsche frei. Das ist Tradition.

"Ich habe eigentlich nur Einen, denn wir Königstöchter haben ja sonst alles, was man sich nur wünschen kann. Aber dieser Jungfräulichkeitszwang macht mich noch wahnsinnig. Möchte mal wissen, wer diesen Blödsinn eigentlich erfunden hat. Dabei ist mein schwarzes Pussykätzchen doch immer so elektrisch"...

"Reden wir nicht lange um den heißen Zauberstab herum", beschied die Fee, und hatte auch schon den Selben bei der Hand. Ein funkelnder Goldregen traf die Prinzessin genau dort, wo sie es schon sehnlichst erwartet hatte. Ehe sie sich`s versah, fand sie sich im wohlbekannten Pferdestall wieder. Alle königlichen Rosse standen auch brav an ihrem Platz. Nur das von Dorndößchen fehlte.

Doch darüber wunderte sie sich nicht lang. Denn jetzt sah sie auch, welch aufreizendes Reitdress ihr die Fee für die Reise angehext hatte. Die prinzesslichen Beine steckten in blitzend polierten, kniehohen Stiefeln, die die nackten Oberschenkel noch umso verführerischer betonten. Ihr Rock war kaum mehr noch, als ein breiter, schwarzer Gürtel, der ihr Hinterteil mehr offenbarte, als dass man von bekleiden reden konnte.

Und dann erst die niedliche Korsage. Alles aus feinstem Nappaleder. Sie hob ihren Bauch so hübsch hervor, dass kein Zweifel daran bestand, das sie die Tochter einer Bauchtänzerin war. Auch waren die Apfelkörbchen so knapp geschnitten, dass ihre kecken Brombeeren vorwitzig über die Ränder schielten.

Miau...miau..., schnurr..., schnurr, meldete sich da plötzlich das schwarze Kätzchen zwischen ihren Beinen. Es schien den Kater regelrecht zu wittern. Sein Mäulchen jedenfalls, tropfte schon gar fürchterlich vor unanständigem Verlangen.

Und plötzlich spürte sie auch seine Pfoten. Fordernd schoben sie sich von hinten unter den Achselhöhlen hindurch. Rau legten sie sich um die festen Früchte in den Obstschälchen, und rieben sie mit einer sanften Derbheit, dass Dorndößchen ganz schwindlig davon wurde. Denn sie liebte es eben herzhaft.

Ein erhabener Schauer durchrann den königlichen Leib. Denn Hans Stallknecht knabberte sich an ihrem Hals herab, genau eben so, wie ein richtiger Kater es tun sollte. Selbst das obligatorische Schnurren fehlte nicht. Jegliche Standesscheu war von ihm abgefallen.

Mit starker Hand zerriß er die Schnüre des königlichen Mieders. In hohem Bogen flog das stramme Prinzesschen ins pieksende Heu. Ein herrliches Piksen, das ihr alsgleich die Säfte steigen ließ. Schnurrend hob die gestiefelte Wildkatze das Hinterteil zum Angebot. Miau...

Sein Zauberstab übertraf alle Erwartungen. Viagra war noch nicht erfunden, aber in Märchen und Träumen kommt es auf solche Kleinigkeiten nicht an. So merkte sie gar nicht wie die Zeit verging; was sich bei Jahrhundertträumen als recht praktisch erweist.

Gerade als des Knechtes Zauberstab seinen Funkenregen verstreute, ging ein kühler Windhauch durch den Turm der märchenhaften Ruine. Dorndößchen hatte sich dermaßen erschreckt, dass ihr die verwunschene Spindel entglitt.

Plötzlich stand da ein Mann mit Rosenschere in ihrem Zimmer. "Ganz schön staubig hier. ...Lange nicht mehr geputzt worden", ...ging es Dorndößchen spontan durch den Kopf. ..."Muss wohl mal ein ernstes Wörtchen mit der Hausmagd reden."

"Ich habe sie stöhnen gehört. Sie haben sich doch nicht etwa verletzt?"

Drei Tröpfchen frischen Blutes lagen da neben der Spindel im Staub. Irgendwie erinnerte sie sich verschwommen an den Fluch einer unfreundlichen Marktfrau. Aber das schien schon bald tausend Jahre her zu sein. Erst jetzt bemerkte die Prinzessin, dass sie fast nackt war.

Verschämt zog sich Dorndößchen die fadenscheinigen Kleider zurecht. Was suchte dieser fremde Kerl eigentlich in ihrer Kammer?

Viel später erst sollte sie erfahren, dass es sich bei ihrem Retter um keinen Prinzen handelte (denn die waren inzwischen reichlich aus der Mode gekommen).

Aber er war ein recht solventer Architekt, und das war ja auch schon was. Dazu sah er ziemlich gut aus, und war ihr auf Anhieb sympathisch.

Der greise Bräutigam, dem sie einst versprochen war, war ohnehin längst zu Staub zerfallen (was unsere Heldin kaum bedauerte).

Der Retter mit der Rosenschere bot sich auch alsgleich an, ihr einen goldenen Ring zu schenken. Denn er fand die Prinzessin ziemlich sexy, und der Spindelstich musste ja schnell geschlossen werden.

Auch sonst war er eine gute Partie. Denn er hatte die verwunschene Turmruine für kleines Geld erstanden, um sich einen großen Traum zu erfüllen. Irgendwie hatte er ziemliche Ähnlichkeit mit einem gewissen Stallknecht, so dass sie bald genau dort weiter machten, wo Dorndößchen in ihrem feuchten Traum unterbrochen wurde.

Und weil es so großen Spaß machte, hatten sie noch immer nicht die Nase voll davon.

So gänseln sie gewiß noch heute. Denn gestorben sind sie nachweislich nicht.

Dorndößchen wurde erst kürzlich von mehreren verläßlichen Klatschweibern gesehen, die seit geraumer Zeit in einer nahegelegenen Ortschaft ihr Unwesen trieben. Sie schob einen recht schnittigen Kindersportwagen vor sich her, und schien alles daran zu setzen, dass ihr verschlafenes Geschlecht nicht ausstarb...

Ende

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