Jetzt, wo alle Anspannung verflogen war, begannen ihre Tränen zu laufen. „Siebenundzwanzig Jahre Ehe. Aber in letzter Zeit immer mehr die Hölle…“ Für mich stand fest, dass ich diese Frau glücklich sehen wollte. Liebend gerne würde ich sie einfach mitnehmen. Aber würde sie das wirklich glücklich machen? Und natürlich hätte sie dabei ein gewichtiges Wort mitzureden. „Willst Du ihm noch eine Chance geben?“ fragte ich.
„Ich weiß es nicht;“ brachte sie unsicher hervor, „aber was bleibt mir denn sonst? Zu unserer Tochter,“ sie ist vierundzwanzig Jahre jung und lebt mit Freund in Wien, „möchte ich nicht gehen.“
„Wir kennen uns noch nicht lange,“ fing ich an, ihr eine Möglichkeit zu eröffnen, „aber ich mag Dich sehr.“ Das Wort Liebe wollte ich nicht aussprechen. „Du bist nicht allein, solltest Du dich für eine Trennung entscheiden. Ich bin für Dich da. Zum Anlehnen. Auch wenn Du Geld brauchst. Oder auch nur eine Liebesnacht. Ehrenwort!“
Dounja war unentschlossen und sehr zerrissen. „Weißt Du, heute beim Frühstück…am Liebsten würde ich gehen. Aber immerhin haben wir uns mal geliebt…Und meine Arbeit?“
Wir kuschelten noch sehr lange miteinander. Dounja erzählte aus ihrem Leben. Und wie aus dem Nichts fragte sie: „Würdest Du mich bis Innsbruck mitnehmen, auch wenn ich mich für ihn entscheide?“
Ich versicherte ihr, alles zu tun, womit ich ihr helfen konnte.
Ich durfte Dounja noch einmal nackt genießen, beim Anziehen, nachdem sie aus der Dusche kam. Anstatt zu Mittag zu essen wollte sie sich noch ein wenig auf Deck in die Sonne legen. Ich leistete ihr Gesellschaft. Ihren Mann bekamen wir erst wieder beim Auschecken an der Rezeption zu sehen, da er beide Zugangskarten zur Kabine abgeben musste. Wir hatten uns schon auf Deck mit langen Küssen voneinander verabschiedet, jedoch vereinbart, dass ich vor der Fähre auf sie warten würde, sollte Peter sie nicht mitnehmen.
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