Dounja

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Dounja

Dounja

Grauhaariger

Sie begleitete mich an den Tresen und war mit meiner Weinauswahl eines griechischen Rotweines (was sonst auf einer griechischen Fähre…?) sofort einverstanden. Dazu eine Flasche Nero, also Wasser.

Auf allen mir bekannten Fährschiffen haben auf den Außendecks die Plastikstühle einzug gehalten. Hier stehen sogar relativ Stabile in ausreichender Anzahl. Wir bekamen auch einen Tisch für uns alleine. Nach den üblichen Floskeln über das schöne Wetter beispielsweise begann Dounja, wie ich später erfuhr Tochter einer Griechin und eines Innsbruckers, zu erzählen. Der Mann, er hatte uns natürlich verfolgt und beobachtete die Szene mit Argusaugen aus sicherer Distanz, war ihr Ehemann. „Seit geraumer Zeit entwickelt er sich immer mehr zum Despoten,“ wie sie sich ausdrückte. „Eigentlich ist er ja ganz nett…Aber wir geraten immer öfter in Streit. Heute liefen ein paar Dinge nicht ganz so nach seinen Vorstellungen…“ Ich ließ sie erzählen ohne zu unterbrechen. Ein wenig hilflos wurde ich dann doch, als sie immer leiser wurde und in Tränen ausbrach. Natürlich reichte ich ihr ein Taschentuch. Sie in den Arm zu nehmen hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt (noch) nicht getraut. Sie fing sich selbst relativ schnell und wir wechselten das Thema. Immer wieder musste ich mir eingestehen, dass mir gegenüber eine tolle Frau saß. Mit einem sehr hübschen Gesicht und einer ge*len Figur. Sie erfuhr von meiner verstorbenen Frau, mittlerweile kann ich gut darüber sprechen, und wir begeisterten uns gegenseitig über die Schönheiten Griechenlands.

„Ich kann Dir das zweite Bett in meiner Kabine anbieten,“ offerierte ich meiner Zufallsbekannten. Mir kommt es bei solch einem Urlaub nicht auf jeden Euro an und daher buchte ich eine Doppelkabine zur Einzelnutzung. Dounja, „mit ou“, wie sie betonte, war unentschlossen. Zum ersten Mal hatte er sie heute geschlagen. Nicht brutal, aber ins Gesicht. Natürlich ist das sehr beschämend und geht, meiner Meinung nach, überhaupt nicht! Auch sie war sehr entsetzt über ihren Mann, womit sich das seltsame Verhalten der Beiden vorhin erklären ließ.

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Gedichte auf den Leib geschrieben