Peter, Dounjas Mann, beobachtete uns immer noch. Die Flasche Wein und auch das Wasser waren leer. Die Außenbar war mittlerweile geschlossen. Dounja hatte jetzt die Möglichkeit, zu ihrem Mann zu gehen oder mein Angebot anzunehmen. Sie konnte oder wollte sich noch nicht entscheiden. „Einen Absacker noch…Bitte!“ Natürlich schlug ich ihre Bitte nicht ab. Ich bot ihr meinen Arm an, wo sie sich gerne einhakte, und führte sie zu der Automatiktüre ins Schiffsinnere. Die Bar, ganz vorn im Schiff mit am Tag toller Aussicht, war die ganze Nacht geöffnet.
Nachdem besagte selbstöffnende Türe hinter uns lag, wagte ich einen näheren Kontakt und schlang meinen rechten Arm um ihre Hüfte. Sie tat es mir gleich und wir schlenderten langsam vorbei an dem ‚Casino‘, dem Shop und dem Self-Service-Restaurant. In Höhe des A la Card Restaurants brach sie mit einer Bitte unser Schweigen: „Kannst Du mich mal in den Arm nehmen?“
Selbstverständlich drückte ich sie ganz fest an mich. Eine, vielleicht eineinhalb Minuten klammerte sich Dounja an mich. Ganz leise meinte sie: „Ich gehe heute Nacht nicht zu ihm!“
„Ich werde Dir nichts tun,“ erneuerte ich mein Angebot für das zweite Bett in meiner Kabine.
„Okay!“ antwortete sie mit einer Selbstsicherheit, die ich ihr vor ein paar Minuten nicht zugetraut hätte, „Dann gehen wir doch gleich zu Dir! In Ordnung?“
Ich drückte sie nochmal ganz kurz und schlug mit ihr den Weg über die Treppe nach oben zu meiner Kabine ein.
Dounja bekam beim Eintreten den Vortritt, während ich mich noch einmal nach ihrem Mann umsah. Entdecken konnte ich ihn nicht. Beide Betten, eines linke Seite, eines rechte Seite, waren unberührt. Meine Begleiterin entschied sich spontan für das Rechte. Sie setzte sich darauf und meinte: „Das ist meins!“ Ich grinste, griff nach einem der Handtücher und entschuldigte mich für einen kurzen Toilettengang.
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