Drache und Bagger

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Drache und Bagger

Drache und Bagger

Karin und Peter Dambier

Paul und Amanda können nicht schlafen. Ihre baufällige Hütte liegt direkt gegenüber einer Großbaustelle. Ein neues Finanzamt soll hier entstehen - im Moment sieht es eher nach einem Baggersee aus. Von morgens um 6 bis abends um 9 Baulärm -und das die ganze Woche von Montag bis Samstag. Keine Chance am Tag zu schlafen. Am Wochenende findet ein Rummel statt. Von morgens um 11, bis zum nächsten Morgen um 4, Presslufthammer-Techno. Der Planet drückt! 47 Grad im Schatten. Wo ist hier Schatten? Die Baustelle liegt mitten in der Stadt - oder besser, im Dorf, im Kreisdorf. Es ist schon nach 6 Uhr, das Schwimmbad schließt gleich. Im Wasser wäre sowieso kein Platz mehr gewesen.
Paul und Amanda haben sich Baustellenhelme besorgt. Der Putz fällt von ihrer Hütte wenn die Bulldozer um die Wette fahren, dann ist es besser sich vorher Gedanken zu machen, als nacher Vorwürfe. Wenn Paul und Amanda spazieren gehen, Hand in Hand, dann überlegt sich manch ein Baustellenhäuptling, zu welcher Gruppe die zwei Faulenzer gehören und in welcher Sprache er sie anpflaumen soll. Amanda spricht fließend 12 Sprachen, der Polier blos 5 - Amanda könnte sich kringelig lachen - oder dem Polier Grammatik erklären - aber es ist viel lustiger sich die Steigerungen von Sprache zu Sprache anzuhören. Paul zuckt nur die Schulter, außer Hochdeutsch, Hessisch und Hebbrummerblatt versteht nur Amandas Körpersprache und die sagt: "Hör einfach nicht hin. Der kriegt sich schon wieder".
Paul und Amanda sind die einzigen auf der Baustelle, die deutsch sprechen - außer dem Polier, wenn der es nicht schon längst verlernt hat. Die Bauarbeiter wissen, daß Paul und Amanda in der baufälligen Hütte, gegenüber, wohnen. Aber der Polier hat sie nicht gefragt. Die Bauarbeiter mögen Amandas geripptes Unterhemd. Amanda und Paul laufen in kurzen Hosen und Unterhemd herum, genau wie die Bauarbeiter. Und genau wie die Bauarbeiter tragen sie einen Helm. Sicher ist sicher. Amanda trägt keinen BH. Also muß sie ein Mann sein, denkt der Polier. Bei Kanacken sieht er nicht so genau hin. Wer weiß was die alles für Krankheiten haben?
Die Baustelle ist ein tiefes Loch. Rundum senkrechte Wände, mehrere Stockwerke hoch. Die tiefste Stelle steht unter Wasser. Grundwasser? Oder der Rest vom letzten Regen? Genau hier ist auch der einzige Schatten weit und breit. Paul und Amanda sind sicher, daß niemand zusieht. Sie werfen Unterhemd und kurze Hose weg und legen sich in das flache Wasser. Welche Wohltat! Es ist angenehm kühl hier, aber das Wasser ist warm und der Baulärm ist viel leiser hier, als drüben im Haus.
Die Bauarbeiter wissen, daß Paul und Amanda nackt im Wasser liegen, aber der Polier hat sie ja nicht gefragt. Sicher sind die beiden arbeitslos, können sich die Miete für eine richtige Wohnung nicht leisten, in einer Gegend wo es weniger Baustellen hat. Die Bauarbeiter kommen von weit her. Sie können nur einmal alle zwei Monate nachhause. Entweder arbeitslos - oder weit weg von zuhause sein, getrennt von Frau und Kindern. Zuhause sieht man Leute wie Amanda und Paul als Urlauber. Aber hier sind es sicher Arbeitslose. Hier macht keiner Urlaub. Nicht bei dem Lärm. Nicht in der Hütte.
Paul ist an einen Felsen angekettet. Er schmort in der Hitze. Die Sonne brennt entsetzlich. Nackte Frauen tanzen um ihn herum, stampfen mit den Füßen, daß die Erde bebt. Eine der Frauen nähert sich ihm. Sie kniet sich vor ihn und nimmt sein Gemächt in beide Hände. Sie tut nichts. Ihre warmen Finger umschließen die Peniswurzel und die Eier, aber sie bewegt sich nicht. Ganz von alleine bekommt Paul einen Ständer. Die anderen Frauen sind weg, aber das Stampfen ist immer noch da.
Die Frau kümmert sich liebevoll um den Penis von Paul. Sanft drückt und streichelt sie ihn. Er wir immer größer. Plötzlich sieht Paul die Ursache für das Stampfen. Ein Drache kommt auf ihn zu. Der Drache geht auf zwei Beinen. Er ist groß wie ein Bagger und bei jedem Schritt zittert die Erde. Ein riesiges Krokodilsgesicht, auf einem Giraffenhals, sieht Paul an. Eine meterlange Zunge nähert sich seinem Geschlecht. Paul schließt die Augen. Die Zunge des Drachen ist heiß. Als die Zunge Pauls Geschlecht einhüllt, verströmt Paul seinen Samen.
Amanda ist eingeschlafen. Als sie aufwacht brennt die Sonne auf sie. Eine Hitze wie im Backofen. Die Bauarbeiter sind weg. Feierabend. Das einzige Schatten spenden könnte ist ein Bagger, am anderen Ende der Baustelle. Früher hat Amanda, Opas Traktor, gefahren. Mal sehen - ein Bagger ist auch nicht viel anders. Beim Aufstehen fällt Amandas Blick auf Pauls Ständer. Sicher hat der Arme einen Brummschädel, wenn er nachher aufwacht. Sie muß schnell für Schatten sorgen. Danach kann sie sich um ihr liebstes Spielzeug kümmern.
Der Bagger ist tatsächlich ganz einfach zu fahren. Das Vibrieren des schweren Dieselmotors überträgt sich auf ihren Körper und macht sie ganz verrückt. Sie braucht ganz schnell etwas zur Entspannung. Sie fährt den Bagger so, daß sein Schatten auf Paul fällt. Dann springt sie raus und kümmert sich um Paul. Den Motor läßt sie laufen, weil er so schon brummt.
Amanda nimmt Pauls Gemächt in beide Hände. Zuerst wärmt sie ihn nur, dann drückt sie ihn ganz behutsam. Als Amanda ihren Mund über Pauls Eichel senkt, schreit Paul entsetzt auf und ergießt sich gleichzeitig in ihren Mund.
Paul reißt die Augen auf. Da liegt Amanda nackt vor ihm. Ihr Kopf auf seinem Bauch. Hinter ihm knurrt der Drache. Amandas Gesicht lacht. Den ganzen Mund hat sie voll von seinem Samen. Hat sie keine Angst vor dem Drachen? Warum läuft sie nicht weg? Paul richtet sich auf - da sieht er hinter sich den Bagger.

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