Ich drückte meine Handfläche auf meine Stirn, während ich mich aufsetzte. Ich selbst trug ebenfalls nur noch oben herum etwas, nämlich mein Geburtstagshemd, die Krawatte hing lose herunter. Ich schaute mich um. Meine restlichen Kleider lagen vor dem Bett, vermischt mit Katis. Ich fischte meine Boxer Short heraus, zog sie mir unter Schmerzen an und stand auf. Ich schlich ins Nebenzimmer, denn Kati und ich befanden uns im Schlafzimmer. Im Wohnzimmer erblickte ich eine zerstörte Tafel mit umgefallenen Gläsern, Weinflecken auf dem Teppich, und vier Personen auf demselben. Meine Hilda hatte ihren Kopf auf die Schulter von John gebettet, sie atmete durch den offenen Mund und schnarchte dabei gleichzeitig. Johns einer Arm lag um Hilda, sein anderer auf dem Bauch von Irmi, an die sich wiederum Fritz kuschelte.
Mein Kopf drohte zu zerspringen, bei jedem Schritt, und als ich mich erst versuchte, herunter zu beugen – ich musste schnell wieder hoch.
Ich setzte mich an den verwüsteten Tisch, der Geruch von Weinresten zog mir in die Nase, mich würgte. Leider waren in meinem Kopf keine weiteren Erinnerungen aufzutreiben. Das Letzte, was ich noch wusste, war, wie ich John mit einem halbvollen Wasserglas mit Grappa zugeprostet hatte. Oh Scheiße! Wir hatten ja, so wie es aussah, wohl Spaß gehabt. Sogar meine brave Hilda. Aber wenn das später alles offensichtlich werden würde, würden wir uns dann wieder unbefangen treffen können?
Ich ging in mein Bad und holte eine extra starke Kopfschmerztablette, warf sie ein und begann, etwas aufzuräumen. Plötzlich stand Kati in der Tür, unten ohne und strahlend. „Hey, Paolo“, sagte sie und strich sich ihr Haar aus der Stirn. „War voll cool deine Party!“ Jetzt rührten sich auch die vier auf dem Teppich. Hilda hob ihren blonden Schopf und grinste. „Paolo!“ rief sie. „Schau nicht so deppert!“ Sie erhob sich und sie und Kati setzten sich an den Tisch und küssten sich auf den Mund. John, Irmi und Fritz räkelten sich, stöhnten, wälzten sich herum und saßen schließlich auch am Tisch. Nur ich stand noch vollkommen ungläubig mit ein paar dreckigen Gläsern in der Hand vor dem Geschirrspüler.
„Ist doch super“, sagte Hilda und streichelte John sanft über die Wange. „Jetzt sind wir sechs ja quasi ein Haushalt.“
„Dann können wir nächstes Mal noch zwei Haushalte einladen“, erwiderte John und küsste Hilda.
„Ich koch dann mal Kaffee“, sagte ich.
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