Drei Stunden für 200 Euro

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Drei Stunden für 200 Euro

Drei Stunden für 200 Euro

A. David

„Internet“ sagte ich nur knapp.

Sie lächelte wieder. „Du brauchst nicht nervös zu sein. Ich leiste Hilfestellung, wo ich kann.“

„Ist das erste Mal für mich“ sagte ich. Ich war verlegen.

Sie stellte die Tasse ab und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Keine Angst. Wir kriegen das hin. Darf ich um das Geld bitten?“

Die 200,00 Euro hatte ich mir schon in die Hosentasche gesteckt, damit ich nicht lange danach zu suchen brauchte. Sie streckte die Hand aus und ich gab ihr das Geld. Ne Menge Kohle, ich hoffte, sie war es wert.

„Danke“ sagte sie und die vier Fünfziger verschwanden in ihrer Jeans.

„Und wenn wir eher fertig sind?“ fragte ich naiv.

„Das ist dein Problem. Du hast mich für drei Stunden gebucht. Wenn du nach einer Stunde schon fertig bist oder es klappt nicht – dein Pech. Wir können uns nett unterhalten oder einen Tee trinken. Aber Geld zurück gibt es nicht, falls deine Frage darauf abzielt.“

„Ich meine ja nur“ nuschelte ich.

„Wollen wir?“ fragte sie. „Zeit läuft.“

„Ja, gerne. Ich kann es eigentlich kaum erwarten.“

„Möchtest du, dass ich etwas Besonderes anziehe? Hast du was da? Ich habe jetzt nichts mitgebracht, wie du siehst. Das hättest du sonst bei der Bestellung sagen müssen. Die meisten Typen haben irgendeinen Fetisch, Stiefel, Unterwäsche, irgendetwas. Bei einem sollte ich ne Schaffnermütze aufsetzen. Kein Problem, zu bezahlst.“

„Nein, ich glaube ich möchte deinen Körper ohne alles genießen.“

„Wie du willst. Wo kann ich mich ausziehen?“

Das war schon merkwürdig. Ich würde sie gleich splitterfasernackt sehen, so wie Gott sie erschaffen hatte, aber ausziehen wollte sie sich vor mir nicht.

„Da durch das Wohnzimmer durch, erste Tür rechts, da ist ein Ankleidezimmer. Du kannst deine Sachen auf einen Stuhl legen. Du hast schöne schwarze Stiefel. Vielleicht kannst du sie anlassen?“

„Kein Problem“ lächelte Clarissa, nahm die Teetasse und verschwand.

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