Dreier im Fackelschein

Nefret die Hetäre - Teil 14

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Dreier im Fackelschein

Dreier im Fackelschein

Peter Hu

...Wieder einmal hatte man sie gezwungen, weiter zu ziehen. Nefret erreichte die Gaukler gerade noch rechtzeitig. Die letzten Utensilien waren bereits verstaut.
Da die Römer alles Hellenische verehrten, hatten sie auch bald wieder die berühmten Marathonläufe belebt. Viele ihrer Edlen reisten eigens zu diesem Großereignis aus Rom an.
Gaukler und andere suspekte Elemente wollte man natürlich von solchen Ereignissen fernhalten. Standen sie doch in dem unschönen Ruf, die prallen Geldbeutel des zahlenden Publikums zu schlitzen.
Gewiss ein böses Vorurteil. Auch wenn es bei unserer kleinen, künstlerischen Gesellschaft nicht ganz von der Hand zu weisen war. Aber was blieb dem Fahrenden Volk schließlich übrig? Zwar hielt das Publikum gespannt den Atem an, wenn Alfonse der Messerwerfer mit seinen zwanzig Messern so zielsicher an seiner schönen Frau vorbei warf, dass man anschließend ihre Konturen an der Zielscheibe sehen konnte. Auch verfolgten sie gebannt die Darbietungen der zierlichen Mira, dem Fahrenden Mädchen im knappen Trikot, dass todesmutig auf dem Hochseil von Dach zu Dach balancierte (viele Blicke verirrten sich dabei nur zu gern unter ihr knappes Röckchen). Gern sah man auch Vulcanius den Feuerspucker, oder die Tricks des geschickten Jongleurs Flexus. Die unglaublichen Leistungen des Kraftmenschen Herakles, der ein ausgewachsenes Pferd stemmen konnte, wurden auch zu gern bestaunt. Ging aber der Hut herum, fanden sich meist nur kleine Kupferlinge darin, die selten für ein anständiges Mahl, geschweige denn für Pferdefutter langten.
Wen wundert es da also, dass Julius mit den flinken Fingern, ...in geschicktem Zusammenspiel mit der anschmiegsamen Hektara, mit der scharfen Beutelklinge etwas nach half, den Fluss der Silberlinge zu beschleunigen? ...Und bekamen die Menschen etwa nichts dafür geboten?

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