Dreiundzwanzigste Geschichte … die, welche nicht wie bei Rosamunde Pilcher endet

Svenjas Tagebücher

72 15-23 Minuten 5 Kommentare
Dreiundzwanzigste Geschichte … die, welche nicht wie bei Rosamunde Pilcher endet

Dreiundzwanzigste Geschichte … die, welche nicht wie bei Rosamunde Pilcher endet

Svenja Ansbach

Wenig später standen wir im Lift. Tom schien sichtlich irritiert.
„DAS war es doch, was Du wolltest, oder?“
„Äh ..., nein…, ja, ja … irgendwie schon… aber musst du nicht nach Hause?“ Er starrte auf meine Hand mit der ich gerade meine Jacke richtete.
„Ach so, … der Ehering…“, ich musste lachen und log dabei dreist, „den trage ich nur aus alter Gewohnheit und um nicht belästigt zu werden. Wir haben uns vor zwei Jahren in aller Freundschaft getrennt.“

Im Zimmer schauten wir erst einmal in die Minibar und plauderten in der Sitzecke. Ich wollte im Gelegenheit geben zu alter Unbefangenheit zurückzukehren. Dann stand ich einfach auf und ging ins Bad. Spätestens als das Wasser der Dusche lief, würde ihm klar geworden sein, was die Stunde geschlagen hatte. Nach dem abtrocknen stolzierte ich so wie ich war zurück ins Zimmer und drapierte mich aufs Bett. Er sah mit großen Augen zu, wie ich möglichst grazil die Strecke vom Bad zum Bett zurücklegte. Offenbar hatte es ihm die Sprache verschlagen.
„Nicht das Du denkst, ich bin leicht zu haben, aber immerhin machst Du mir ja schon seit Monaten den Hof – bin ja nicht blöd.“ Ich kicherte. „Und nun ins Bad!“
Sekunden später lief das Wasser und Minuten später lag er neben mir. Wir hatten uns noch nicht geküsst, noch nicht einmal berührt!

Ich sah wie er mich ungeniert taxierte. Seine Blicke brannten förmlich auf meinem Körper.
„Magst Du mir sagen, was Du siehst?“
„Ich sehe den begehrenswerten Körper einer 45jährigen. Ich sehe ein nettes offenes Gesicht mit ganz liebenswerten Grübchen und jeder Menge Lachfalten, ich sehe schönes brünettes ganz leicht rötlich schimmerndes Haar, gebunden zu meiner Lieblingsfrisur, dem Pferdeschwanz. Ich sehe süße kleine Sommersprossen im Gesicht, am Hals, auf dem Dekolleté. Ich sehe vornehm blasse Haut die zumindest diesen Sommer nicht am Badesee und schon gar nicht am FKK-Strand war.

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..Svenja

schreibt Martinus

Ich hab dir zur erten Geschicht einen kurzen Kommentar geschrieben. Nach der 23. Geschichte hat sich meine ahnung bestätigt. "Schreiben als Inventur" des Lebens kenne ich gut. Die "Hintergründigkeit" liegt in uns selbst....als Offenbarung in der geschriebenen Geschichte: wer zu lesen versteht, verbindet sich mit der Authorin. Du hast diese (gegenseitige) Verbindung geschafft;-) Kennen wir uns schon besser? ... ein wenig ja; schön wäre ein gegenseitiges Kennen! Martinus

Ende

schreibt PKH

Sorry für meine ersten Kommentare. Ich hatte einfach die 2. Seite noch nicht gelesen. Schöne, wenn auch eine etwas traurige Geschichte. Sehr schöner lockerer Schreibstil. Gruß PKH

Fiasko?

schreibt PKH

Trifft Sebastian Svenja im Hotel Bär?

Neuanfang?

schreibt PKH

Wie immer sehr locker. Wann kommt es zum Finale?

Ohh Svenja :-(

schreibt Jo_Diarist

Da hatte ich doch bis zuletzt gehofft, das Svenja noch die Kurve kriegt. :-(

Gedichte auf den Leib geschrieben