Ich spielte die Coole: „Deine Entscheidung, Baby.“ Ich beteuerte, es sei in Ordnung, kein Problem. Ich hätte nur wissen wollen, woran ich sei, weil der Gedanke in meinem Kopf zu groß geworden war. Aber die Demütigung brannte in meinem Gesicht. Ich sagte so ungerührt es ging: „Okay, alles klar. Ich wollte es nur wissen. Dann ist es das Beste, die Sache hier und jetzt zu beenden.“ In deinem Beisein löschte ich deine Telefonnummer, danach all deine SMS. Verdammt, es waren ganz schön viele. In den Wochen unserer wilden Schreiberei hatte mein Handy ständig Speicherüberlauf. Ich konnte jeweils nur die schönsten, heißesten, wildesten Beteuerungen stehen lassen. Zuletzt löschte ich all deine Anrufe aus meiner Liste, um nur nicht in Versuchung zu geraten.
Du nahmst das Lebwohl kühl hin, wolltest nach Klärung der Fronten nackt auf dem Bett liegend weiter über Belangloses plaudern. Das war zu viel. Mein Herz gefror. Ich sagte zu dir: „Es ist besser, wenn du jetzt gehst.“ Du zogst dich an. Als du fertig warst, kämmtest du wie früher dein Haar. Ich versuchte nicht, es erneut zu zerwühlen. Dieser Abschied war für immer. Als du das Zimmer verliest, umarmten wir uns ein letztes Mal.
Ein paar Tage kämpfte ich mit dem Gedanken, dich anzurufen. Deine Nummer wieder zu beschaffen wäre leicht. Die Vernunft siegte. Was hätte das gebracht? Langsam wird die Erinnerung an deinen Körper verblassen, das Bild im Kopf wird kleiner. Ich kann schon an den Seiten daran vorbeischauen. Arethas Stimme hebt zu einem letzten Seufzer an. Dann fährt der CD-Player mit einem kleinen Klack zurück. Die Härchen zwischen meinen Beinen sind inzwischen soweit nachgewachsen, dass es nicht mehr piekst beim Gehen.
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