Du und Ich

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Du und Ich

Du und Ich

Freya

Ich könnte schon Stunden so hier liegen mit dir, oder auch erst wenige Minuten, Sekunden werden zu Minuten und Minuten zu Sekunden.
Zuerst ist es angenehm spannend nicht zu wissen wann du den nächsten Tropfen auf mich fallen lassen wirst, dann fange ich an die Pausen zwischen den kurzen Momenten des Schmerzes zu hassen. Ich ertappte mich bei dem Gedanken dich zu bitten, doch einfach alle Tropfen schnell und ohne Pause auf mir zu verteilen, damit diese grausamen Momente der Ungewissheit endlich ein Ende haben, doch selbstverständlich sage ich nichts.
Als ich endlich höre wie du leise Luft einsaugst und die Kerze auspustest atme ich erleichtert auf. Ich merke dich nah über mir und spüre deine Lippen kurz auf meinen, viel zu kurz um zu reagieren.
„Du siehst schön aus“, höre ich dich leise sagen.
Dann beginnst du damit vorsichtig den erkalteten Wachs von meinem Bauch, Brüsten und Schenkeln zu entfernen. Aus der Vorsichtigkeit und Zärtlichkeit deiner Berührungen glaube ich herauszulesen, dass meine Strafe hiermit beendet ist.
Als alle Wachsreste von meinem Körper verschwunden sind beugst du dich erneut über mich und bindest meine Hände los, ich lasse sie dennoch weiter oben liegen.
Ich höre jedes Geräusch glasklar und spüre jede Berührung von dir vollkommen klar und unverzerrt. Es ist, als hätte ich eine seltsame Droge genommen, die mich alles besonders deutlich wahrnehmen lässt.
Ich spüre die Luft auf meiner Haut entlängswirbeln als du dich neben mir bewegst, ich höre wie du atmest und dich bewegst und auf einmal weiß ich ganz genau wo du bist und was du tust, auch ohne dich sehen zu können.
Du sitzt am Bettrand und drehst dich zu mir herum, deine Hände greifen nach meinen um sie herunter zu nehmen doch ich erkenne deine Bewegungen und komme dir zuvor, lasse meine Hände an deinen vorbeigleiten ohne dich zu berühren.
Vorsichtig greifst du nach meinem Gesicht, nimmst mir die Augenbinde ab.
Ich lasse meine Augen noch einen Moment geschlossen bevor ich sie langsam öffne.
Ich muss blinzeln, das Licht kommt mir nach der langen Dunkelheit grell vor.
Ich erkenne dich vor mir, ein wenig verschwommen noch und beuge mich zu dir hoch, um dich zu küssen und zu mir heranzuziehen.

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