Sie trug einen rosa farbigen Pulli, und als sie sich jetzt umdrehte und ins Wohnzimmer kam, wurde ich fast von ihrer Schönheit erschlagen.
Reichlich blöd musste ich aussehen, als sie auf mich zukam, mir die Hand hinstreckte und sagte:
„Hi, ich bin Lizzy!“
Ihr Lächeln dabei war so überirdisch schön, nur mühsam zwang ich mich, aufzustehen und ihre Hand zu nehmen.
„Mike!“ Stellte ich mich vor und hielt ihre Hand länger, als es meine Art war.
„Darf ich sie wieder haben?“, hörte ich sie plötzlich fragen.
Nur widerwillig ließ ich die kleine, warme Hand los.
„Ist hier noch frei?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte sie sich auf den noch freien Platz.
Sprachlos über so viel Keckheit setzte ich mich wieder.
Lizzy schaute umher und fragte mich dann:
„Gibt es hier irgendwo was zu trinken?“
„Ja“, beeilte ich mich zu sagen, „soll ich dir was holen?“
„Ein Glas Sekt wäre schön“, sagte sie und schaute mich mit einem unglaublichen Blick an, dabei legte sie mir ihre linke Hand auf den Oberschenkel.
Ich hatte das Gefühl, als sei es ein Brenneisen, mit dem Cowboys ihre Rinder kennzeichnen.
Ruckartig stand ich auf, als wenn mich die Berührung verbrennen würde.
„Ich hole dir ein Glas Sekt, aber nur, wenn du mir den Platz neben dir freihältst,“ fügte ich hinzu.
Sie nickte nur und lächelte mich an.
Doch wie so oft in meinem Leben, war ich mal wieder der „Loser“. Als ich zurückkam, war der Platz neben Lizzy besetzt.
Ein gut aussehender, junger Schnösel hatte es sich neben ihr bequem gemacht. Lümmelte mit weit von sich gestreckten Beinen auf dem Sofa und grinste mich dümmlich an.
„Das ist mein Platz!“, versuchte ich kläglich, mich zu behaupten, und reichte Lizzy vorsichtig das Glas Sekt hin.
„Das ist Timor, ein Schulfreund von Karin!“ Stellte Lizzy ihn kurz vor.
„Komm Mike, setz dich zu mir auf die Lehne!“ Dabei klopfte sie leicht mit ihrer Hand auf das Polster.
Ich setzte mich zu ihr und fühlte mich augenblicklich nicht mehr als Verlierer.
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