Eifersucht

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Eifersucht

Eifersucht

Jerome Udamo

Jedes Mal, wenn ich geschäftliche Angelegenheiten im Chefsekretariat zu regeln hatte, kam mir dieses unbestimmte Gefühl auf, dass ich nicht nur irgendeine vorübergehende Erscheinung für die attraktive Sekretärin war. Bei jeder meiner Anwesenheiten dort bemerkte ich, wie sie sich sichtlich mehr ins Zeug legte, um sicherzustellen, dass der Chef einen Moment für mich erübrigen konnte, besonders wenn es dringende Angelegenheiten betraf. Es war so, als würde sie immer diesen kleinen Extra-Effort für mich aufbringen. Jeder Besuch in ihrem Büro endete mit einem freundlichen Gespräch oder zumindest einigen herzlichen Worten von ihrer Seite. Interessanterweise reagierte sie nicht negativ, sogar als ich begann, in meiner Kommunikation mit ihr etwas gewagter und freimütiger zu werden. Für einen beachtlichen Zeitraum tauschten wir sowohl verdeckte als auch offene Komplimente aus, was die Atmosphäre zwischen uns augenscheinlich auflockerte. Anhand ihres gesamten Verhaltens und den Signalen, die sie mir gab, dachte ich, dass der richtige Moment gekommen war, um den nächsten Schritt zu wagen. Also lud ich sie, in einer Mischung aus Hoffnung und Aufregung, zum Abendessen ein. Zu meiner großen Freude sagte sie ohne Umschweife und ohne lange zu überlegen zu. Doch der Abend nahm eine unerwartete Wendung, als ich sie vor ihrer Wohnungstür küssen wollte. Geschickt und mit einer gewissen Eleganz wehrte sie meinen Annäherungsversuch ab, gab mir jedoch einen sanften Kuss auf die Wange. Sie dankte mir herzlich für den vergnüglichen Abend und flüsterte leise, fast warnend, in mein Ohr: „Aber jetzt machen Sie bitte nicht alles kaputt." Bevor ich wirklich reagieren oder nachfragen konnte, war sie bereits in ihrer Wohnung verschwunden. Dies ließ mich verwirrt zurück und ich grübelte den gesamten Heimweg darüber nach. Warum sollte ein Kuss zwischen uns alles zerstören? Ich konnte es mir nicht wirklich erklären.

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