Ein abwechslungsreiches Treiben

Im inneren Kreis - Teil 2

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Ein abwechslungsreiches Treiben

Ein abwechslungsreiches Treiben

Alnonymus


Das Separee hatte Gerd mir damals schon gezeigt, als er mich zu diesem Treffen einlud, und ich konnte kaum glauben, was passierte. Er stand auf, ging hinter den Tresen, betätigte scheinbar einen versteckten Schalter, um dann einen weiteren versteckten Schalter im Bücherregal zu drücken. Plötzlich bewegte sich ein Teil des Regals wie von Geisterhand zur Seite, und gab einen bisher perfekt versteckten Durchgang frei.
„Komm“, meinte Gerd nur, während er die bisher verborgene, mit einem roten Kokosläufer belegte Treppe hochging. Natürlich fällt es nicht auf, dass der Salon etwa eineinhalb Meter kleiner ist, als die Abmessungen des Gebäudes. So gelangten wir in ein geräumiges Zimmer unter der Dachschräge. In den durch kleine Lampen beleuchteten Raum drang nur wenig Tageslicht, denn es sind nur einige kleine Dachgauben vorhanden. Geschickt verteilt stehen sechs Récamieren, beziehungsweise gemütliche, altmodische Liegen, mit Decken und Kissen, die zum Verweilen einladen. Zwischen ihnen aufgestellte Paravents schaffen zwar keine direkte Intimsphäre, aber bieten doch einen gewissen Blickschutz. Von ganz alleine lief mein Kopfkino schon wieder an, als ich mir vorstellte, wie es überall hier die Paare miteinander treiben. Erst da wurde mir bewusst, dass das Dachgeschoss viel größer ist, als es beim Betreten der Duschen den Anschein hat. Doch darüber denkt man nicht nach, wenn man sich dort aufhält.

Mit einem letzten Schluck leeren Janine und ich unsere Gläser. Auf ins Separee. Oben angekommen, stellen wir fest, dass drei der Liegen belegt sind. Wer es ist, kann ich aber nicht erkennen. Wir wählen die breite Récamiere, auf der man auch zu zweit nebeneinander noch Platz findet. Wie alle anderen ist auch sie von einem frischen Laken bedeckt.

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