Natürlich erregten ihn diese Spiele ebenfalls, doch es gehörte zu seinen Prinzipien, sich niemals voll und ganz einzubringen, sondern nur seine Dienste als Liebesdiener, als Butler zu erfüllen. Distanz musste schließlich sein.
Nun folgten wieder die Tage der absoluten Distanz und der dezenten Dienstleistung. Manchmal fing er einen etwas unsicheren, ängstlichen Blick seiner Lady auf, den er jedoch völlig übersah, ihn ignorierte.
Wie jeden Morgen holte er auch heute die Post ab, sortierte sie nach Briefen, Zeitschriften und Reklame und legte sie auf das Beistelltischchen im Frühstückszimmer.
Oh, da war aber auch ein Kuvert an ihn gerichtet, die Schrift kam ihm bekannt vor und er steckte es in sein Jackett.
Nachdem Lady Marian versorgt war ging er auf sein Zimmer und öffnete das Kuvert. Darin befand sich eine Karte von Lady Eliza, einer seiner früheren Arbeitgeberinnen. Er las sie zweimal mit angehobener Augenbraue durch und hielt sie dann ratlos in der Hand. Der Duft, der von der Karte aufstieg, war im vertraut und weckte Erinnerungen in ihm.
Er las sie noch einmal. Hier stand doch tatsächlich Folgendes:
Dear James
,
da Sie uns leider so abrupt verlassen mussten, hatte ich keine Gelegenheit zur Verabschiedung. Es ist überflüssig zu betonen, dass ICH mit ihren Diensten immer sehr zufrieden war und ihre Diskretion und Ihr Einfühlungsvermögen sehr geschätzt habe. Seit Sie nicht mehr da sind, gehen mir gewisse persönliche Erfüllungen sehr ab. Da ich nun erfahren habe, dass Sie eine neue Stelle angetreten haben und auch weiß, bei wem, habe ich mich überwunden an Sie folgende Frage zu richten, da ich annehme, dass sie mit Ihrer neuen Herrin ebenfalls ein Agreement wie mit mir geschlossen haben:
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