Der goldene Ritter

Ein Butler mit Facetten - Teil 5

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Der goldene Ritter

Der goldene Ritter

Joana Angelides

Sich ihrem Ehemann mit einem solchen Ansinnen zu offenbaren, dazu hatte sie nicht den Mut und er offensichtlich auch nicht das Verlangen. Er war ein eher langweiliger, gelegentlicher Liebhaber, der sich nach getaner Eheverpflichtung umdrehte und in Sekunden eingeschlafen war.

Sie lag dann oft noch lange wach, starrte an die Decke und es kam nicht selten vor, dass sie sich selbst Befriedigung verschaffte. Das tat ja nun Butler James, aber es fehlte da noch immer was!

Sie war am Ziel angekommen, parkte den Wagen im Schatten einer ausladenden Ulme und blickte sich um. Ob Sir Edward schon da war?

Sir Edward war bereits eine ganze Weile vor der vereinbarten Zeit eingetroffen. Er saß im dunkel getäfelten Gastraum in einer Nische, die sich wunderbar für ein intimes Gespräch eignete. Er hatte bereits seine Wünsche mit dem Wirt besprochen und auch einen kleinen Imbiss bestellt. Als er sie auf den Gasthof zukommen sah, zündete er die beiden Kerzen an legte ein kleines Etui auf ihren Platz. Es war eine kleine Überraschung für sie darin. Dann ging er zur Türe und machte sie für sie auf. Sie lächelte ihm dankbar an und er umarmte sie zur Begrüßung.

„Lady Marian, mit großer Ungeduld habe ich Sie erwartet!“, flüsterten seine Lippen ihr ins Ohr und hinterließen gleichzeitig einen kleinen Kuss.
Das verwirrte sie und wieder klopfte ihr Herz wild. Er führte sie zu dem kleinen Tischchen, der Wirt brachte den gekühlten Champagner und füllte ihre Gläser. Sie errötete, da ihr plötzlich klar wurde, dass der Wirt Bescheid wusste. Es war früh am Nachmittag und der Gastraum war leer, das trug ein wenig zu ihrer Beruhigung bei. Sie sprachen nicht viel, Spannung lag in der Luft.

Nachdem sie die Flasche Champagner fast geleert hatten, sie die kleine Brosche, die in dem Etui war, bewundert hatte, nahm er sie bei der Hand und führte sie die hintere Treppe in den ersten Stock. Es war für sie ein beklemmendes Gefühl, da es ja eigentlich das erste Mal war, dass sie sich zu einem solchen Abenteuer hinreißen ließ.

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