Ihre Schritte die Treppe herauf waren ebenfalls langsam und schienen ihr Mühe zu machen. Er beeilte sich, die Türe zu öffnen und ihr seine Hand entgegen zu strecken.
Die überdimensionale Sonnebrille erlaubten keinen Blick in ihre Augen, der Schal bedeckte wieder ihre Haare und war tief in die Stirne gezogen. Der Gesamteindruck von Lady Marian zeigte Trägheit und eine Spur Erschöpfung.
Sie legte ihre Handtasche und die Handschuhe auf das Ablagetischchen beim Spiegel und ging wortlos auf die Treppe in das Obergeschoß zu. Sie stützte sich am Geländer fest und nahm eine Stufe nach der anderen. Sie war sichtlich total erschöpft und völlig abwesend.
James zog eine Augenbraue nach oben. Das musste ja ein toller Nachmittag gewesen sein! Ein Ruck ging durch seinen Körper, er erinnerte sich seiner Pflicht als Butler und eilte ihr nach.
Sie ging ins Schlafzimmer und nahm am Schminktisch Platz und starrte in den Spiegel. Er näherte sich ihr, wickelte zuerst einmal den Schal von ihrem Kopf und nahm ihr dann die Sonnebrille ab. Sie ließ es ohne Regung geschehen. Er half ihr aus den Schuhen, aus dem Kleid, zog ihr die Strümpfe aus und hob sie vom Sessel und trug sie zum Bett. Dort schlug er die Decke zurück und ließ sie langsam auf das Laken gleiten und deckte sie zu.
Sie lag nun da, völlig ermattet mit geschlossenen Augen und atmete flach.
Wie war sie nur in diesem Zustand mit dem Auto gefahren?
Er schloß die dichten dunklen Vorhänge völlig und ging leise hinaus. Sie brauchte offenbar Ruhe. Ihr gewolltes Abenteuer war möglicher Weise total aus dem Ruder gelaufen, oder es war genau das, was ihr gefehlt hatte? Wenn das so war, dann war Sir Edward offenbar ja der tollste Liebhaber, den es derzeit im Angebot in London gab. War es wirklich das, was sie erwartet und gewollt hatte? Es ist eben nicht so leicht, Frauen immer zu verstehen.
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