Ein Glas Wasser für Noa

Der Therapeut - Teil 3

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Ein Glas Wasser für Noa

Ein Glas Wasser für Noa

Anita Isiris

Weil Frauen sich selbst nackt am nächsten sind, bat ich Noa, sich auszuziehen. Ich liess ihr viel Zeit; mein Herz schlug bis zum Hals, als sie sich am roten Oberteil zu schaffen machte. Noas elegante Brüste, gemacht zum Streicheln und gemacht zum Malen. Sie trug unter ihrem Oberteil nichts als eben diese Brüste – ich tat mich schwer, meine Erregung zu verbergen. Dann stieg sie aus ihrem Rock – es war nur noch ihr klitzekleiner schwarzer Slip übrig. Als sie auch diesen abstreifte, rauschten mir die Ohren. Ich bin mich vieles gewöhnt, was Frauen anbelangt – aber die gazellenhafte Nacktheit von Noa gab mir den Rest.

«Möchtest Du… erst mal ein Glas Wasser?», fragte ich sie mit trockener Kehle – und die Trockenheit war nicht nur auf den überaus heissen Sommertag zurückzuführen. «Ja, bitte», sagte Noa artig und strahlte mich an, in einer Weise, die meine Knie weich werden liess. Ich bemüssigte mich, ihr so rasch als möglich ein Glas Wasser darzureichen. Dann schaute ich ihr zu, wie sie trank.

Obwohl bestimmt halbtot vor Durst, wie die meisten von uns am frühen Nachmittag, setzte die das Glas artig an die Lippen. Nahm erst einen kleinen Schluck. Leicht bewegte sich ihre Bauchdecke mit den goldenen Härchen. Eine wassertrinkende Frau. Daneben verblasst die gesamte Schöpfung. Frauen haben keine Ahnung, wie schön sie sind, wenn sie Wasser trinken. Sie kennen ihre körperlichen Triggerpunkte, wissen genau, dass wir Männer auf ihre Brüste und auf ihre Hinterteile abfahren, auf ihre Füsse vielleicht, selten auf ihre Hände – aber was sie beim Wassertrinken für ein Bild abgeben, das wissen sie nicht, die Frauen. Vielleicht gut so.

Ich konnte meine Augen nicht von Noa lösen. Natürlich streifte mein Blick ihren gesamten Körper, auch das tiefschwarze Haardreieck zwischen ihren Schenkeln – aber was mich fast in Ekstase versetzte, war, wie ruhig sie vom Wasser nippte, das sie mit einer ihrer wunderschönen, feingliedrigen Hände umschlossen hielt – nackt, wie sie nun mal war.

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