Ich bemerkte, dass Susie etwas verlegen wirkte, als ich ihr beim Küssen zusah. An diesem Drehtag bestand kein Bedarf mehr für einen Stunteinsatz, so dass ich mit Aufräumarbeiten beschäftigt wurde. Ich kehrte massenhaft Pferdeäpfel zusammen, half beim Kulissenumbau mit und kümmerte mich um die Pferde. Durch die Arbeit verging dieser erste Tag wie im Flug. Ich fiel erschöpft ins Bett, ehe mich der Wecker um 7 Uhr wieder aus dem Schlaf bimmelte. Als ich am Drehort ankam, wurde ich sofort von der Regieassistentin abgefangen. Sie führte mich in den Wohnwagen des Regisseurs, der nervös an seiner Zigarette zog. „Wir haben ein Problem! Robert hat sich die rechte Hand verstaucht, die er für eine wichtige Szene dringend braucht. Sie sehen ihm recht ähnlich, weshalb wir sie ja auch für die Reitszenen einsetzen. Nun geht es aber um eine delikate Konfrontation, die sich zwischen Robert und Susie ereignet. Das junge Glück erlebt erste Spannungen, die sich eruptiv entladen. Verstehen sie, was ich ihnen sagen will?“ Ich muss verwirrt gewirkt haben, da ich wie ein ahnungsloser Pennäler vor seinem Klassenlehrer stand. „Nicht genau, sagen sie mir doch einfach, was ich in dieser Szene zu tun habe.“ Der Regisseur lächelte milde. „Nun gut, es dreht sich um eine Auseinandersetzung zwischen Mann und Frau. Susie erregt sich während dieses Streits, gerät immer mehr in Rage. Robert will sie beruhigen, aber es gelingt ihm kaum. Schließlich lässt sie sich hinreißen, indem sie ihn ohrfeigt. Daraufhin reicht es Robert. Er packt Susie bei den Handgelenken und dann legt er sie übers Knie!“
Ich war baff! Der Gedanke übte eine besondere erotische Anziehungskraft auf mich aus, die ich mir nicht erklären konnte. Ich sagte dem Regisseur, dass ich so etwas noch nie gemacht hatte. Er schien nachzudenken, wobei er eine weitere Zigarette rauchte.
Ein Hauch von Hollywood
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Ein Hauch von Hollywood
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