Bereits zum zweiten Mal machte Fürst Oleg Grochov den weiblichen Gefangenen seine Aufwartung. Wieder trieb es den Schurken zuerst zu Sophie, der schönen Tochter des Bojaren. Dass er den Stolz dieser klassischen Schönheit nicht zu brechen vermochte, dieser Umstand war ihm nur schwer verdaulich. Am heutigen Tag trieben ihn neue Gemeinheiten um. Er würde das selbstgefällige Mädchen schon in die Knie zwingen, koste es was es wolle. Igor sollte ihn bei diesem Vorhaben begleiten und gegebenenfalls unterstützen, obwohl es ihn anwiderte. Er kannte ja die unredlichen Absichten, die dieser Despot verfolgte. Er wollte den Widerstand des Mädchens brechen und dazu war ihm bald jedes Mittel recht. Sophie saß reglos da, hörte dem Wortschwall des Fürsten zu. Er redete ununterbrochen auf sie ein. Seine Stimme triefte vor Gier, die der Maßlose in süßliche Worte verpackt hatte. Sophie empfand tiefen Abscheu vor diesem Mann, hasste ihn über alle Maßen.
„Wollt Ihr es Euch nicht doch noch überlegen? Seid nur ein bisschen freundlich zu mir, und ich werde ein gutes Wort für Euch und Eure Familie einlegen. Gebt Eurem Herz einen Ruck. Ich verehre Euch…“
„Genug!“, schallte es ihm entgegen. „Spart Euch Eure Anzüglichkeiten. Ihr werdet mich nie überreden können, mich Euren Abscheulichkeiten hinzugeben. Was immer Ihr mir auch androht!“
Oleg Grochovs bedrohliches Lächeln legte sich wie ein düsterer Schatten über die junge Dame.
Er schnaubte vor Wut, konnte kaum an sich halten. Seine Wortwahl entsprach seinem Wesen:
„Du glaubst wohl, dass du mit mir spielen kannst? Nun gut, dann werde ich mir deine Aufmerksamkeit auf andere Weise holen müssen. Vielleicht, indem ich dir den Popo versohle?
Das hochwohlgeborene Fräulein scheint eine verzogene Göre zu sein, die schon viel zu lange nicht mehr übers Knie gelegt wurde. Dieses Versäumnis will ich umgehend nachholen!“
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