Ein Hoffnungsschimmer

Nach dem großen Sterben - Teil 2

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Ein Hoffnungsschimmer

Ein Hoffnungsschimmer

Reinhard Baer

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Dabei fing der Tag verhältnismäßig harmlos an. Gleich nach dem Frühstück kam eine abgehärmte Gefangene in die Jurte. Mit einer Hand trug sie einen Eimer, mit der anderen Hand hielt sie die Kette zwischen ihren Beinen hoch, damit sie beim Laufen nirgends hängen blieb. Zielstrebig kam sie an mein Bett und forderte mich auf, meine Oberbekleidung zum Waschen abzulegen. Als ich mich mit „ich denke gar nicht dran, habe mich erst vor drei Wochen Wochen gewaschen!“ renitent zeigte, sah sie mich flehentlich an und stieß verängstigt hervor „Dann werden wir beide die Folgen zu spüren bekommen, die Peitsche!“
Dabei schaute sie eingeschüchtert auf die Wächterin am Eingang die schon böse zu uns herüberfunkelte.
„O.k., das ist ein schlagendes Argument“. Den Komiker musste ich ja unbedingt noch geben.
„Halt dein freches Maul“, tönte es vom Eingang herüber, „oder willst du unbedingt die Siebenschwänzige?“
Das …, nun nicht unbedingt. Ich verkniff mir jegliche weitere Kommentare für den Moment und wenig später war ich oben rum frisch und sauber.

„Moment, ich hole neues Wasser“, sagte das arme Geschöpf und verließ mit klirrenden Ketten die Jurte.
Was wurde das hier? Meine Verwirrung wuchs täglich mehr. Die Gefangene, eine zierliche Brünette mit schönen grünen Augen und einer niedlichen Zahnlücke, aber sichtlich gezeichnet durch die Gefangenschaft und in schäbiger abgetragener Kleidung, kam mit frischem Wasser zurück.
„So, jetzt die Hose runter.“
Zu anderer Gelegenheit hätte ich sogar ausgesprochen gerne für das hübsche Kind die Hosen heruntergelassen, aber auch hier dachte ich inzwischen nicht mehr an Widerstand. Ich hatte die „Geschäftsbedingungen“ inzwischen verstanden. Die Wächterin am Eingang schien nur darauf zu lauern mir ein paar überziehen zu können.
Meine Hose fiel bis auf die Fußfessel. „Unterhose auch!

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