„Es gibt aber noch eine kleine Überraschung.“ ergänze ich. Bettina schaut mich fragend an. In meinem Bauch macht sich plötzlich, trotz des üppigen Essens, eine gewaltige Leere breit, und mein Blutdruck sinkt völlig in den Keller, mir wird fast schwindelig. „Ich muss aber noch kurz was vorbereiten. … Also stell dich am besten da hin und mach die Augen zu, … aber nicht blinzeln.“ erkläre ich ihr, während ich sie an den Schultern fasse, um sie mitten im Raum zwischen Wohnzimmertisch und Esstisch zu platzieren. Erst als sie die Augen geschlossen hat, fummle ich mit fahrigen Bewegungen das kleine Kästchen aus meiner Jackettasche.
Und tatsächlich knie ich mich so ganz kitschig vor ihr nieder, während es mir nun im dritten Versuch doch gelingt, das Kästchen mit zitternden Fingern zu öffnen. „Würden Mylady mich heiraten?“ frage ich sie, versuche dabei meiner Stimme einen festen Klang zu geben, was mir aber nur halbwegs gelingt. Bettina reißt die Augen auf, starrt ungläubig zu mir herab. Klar hatten wir auch schon mal darüber gesprochen, dass wir heiraten wollen, wenn sich die Zukunft etwas geklärt hat, aber es war nie etwas Konkretes, immer eher so etwas wie ein ferner Wunsch. Bettina starrt mich immer noch an. „Du, … du bist unmöglich.“ stammelt sie, „Ich meine, natürlich will ich. … Ich will nichts lieber als dich, … nichts lieber als deine Frau werden.“ Sie strahlt über das ganze Gesicht, gleichzeitig kullern ihr einige Tränchen die Wangen herunter. Noch bevor ich mich erheben kann, kniet sie vor mir. „Und der Ring, … der ist, … der ist unbeschreiblich schön.“ schwärmt sie, ihre feuchten Augen fest auf das kleine Schmuckstück gerichtet. Dann wandert ihr Blick direkt in meine Augen: „Ich liebe dich, … du unmöglicher Mann.“ Gleichzeitig versucht sie mich zu umarmen, um mich endlich küssen zu können.
Ein neuer Lebensabschnitt
Eine ungewöhnliche junge Frau
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Ein neuer Lebensabschnitt
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