Da hatte er schon eine neue Freundin, und die wurde auch schnell schwanger von ihm. … Ich hab nur noch heulend zuhause gesessen, und als ich dann die Möglichkeit für die neue Stelle hier bekommen habe, hab ich alle Zelte abgebrochen, um hier neu anzufangen. … Seitdem habe ich mich mit keinem Mann mehr eingelassen, denn so etwas will ich nie mehr erleben. … Und dann bist du gestern einfach so in mein Leben gestolpert. … So, jetzt weißt du, was mit mir los ist. … Und wenn du mich deshalb nicht willst, dann verstehe ich das. … Dann geh aber bitte gleich. … Wie gesagt, so etwas wie damals will ich nie wieder erleben.“
Schweigend habe ich ihr zugehört, während in mir das reinste Gefühlschaos herrscht. Überreizt lache ich auf, was Silvias traurigen Gesichtsausdruck in Erschrecken verwandelt. „Entschuldigung.“ werde ich schnell wieder ernst, „Es ist schlimm, was dir passiert ist, das wünsche ich niemand. … Und auch wenn ich dir das niemals zugetraut hätte, hatte ich vorhin im ersten Augenblick doch Angst, dass es einen anderen Mann in deinem Leben gibt. … verzeih mir bitte. … Aber auch in meinem Leben gibt es etwas, das ich dir erzählen muss: Bis vor einem dreiviertel Jahr habe ich mit meiner Freundin zusammengelebt. Immer wieder hat sie mir wegen Familiengründung und Kindern in den Ohren gelegen, doch ich hab stets abgeblockt. … weißt du, Kinder sind einfach nicht meine Welt, klar sie sind niedlich, aber ich hab schon mein ganzes Leben gewusst, dass ich keine haben möchte. … Mir fehlt einfach dieser Vermehrungswille. … Und dann hat sie mich vor die Wahl gestellt: Entweder ein Kind mit ihr, oder sie verlässt mich. … Naja, und noch am selben Tag hat sie dann ihre Sachen gepackt. … Seitdem habe ich mich einfach nicht mehr getraut eine Frau anzusprechen, … bis ich gestern einfach von Dir verzaubert war.“
Wir schauen uns an, können kaum begreifen, was wir gerade vom anderen gehört haben. Silvia schluckt, hat Tränen in den Augen. Sie steht langsam auf, kommt auf mich zu, und automatisch drehe ich mich mit dem Stuhl vom Tisch weg. Ohne Zögern setzt sich diese zauberhafte Frau, mir tief in die Augen schauend, auf meinen Schoß. „Weißt du eigentlich, was für ein Wunder es ist, dass ausgerechnet wir uns getroffen haben?“ flüstert sie. Ich kann nur nicken, denn ich weiß nicht, was ich sagen soll. Unser Kuss ist endlos, sanft, zärtlich und voller Liebe. Wir haben uns tatsächlich gefunden. Ob wir unser Glück gleich mit einer heißen Nummer auf dem Esstisch gefeiert, oder es vorher noch ins Bett geschafft haben, oder sogar noch einen Spaziergang im Stadtpark gemacht haben, um dann, kaum wieder in der Wohnung angekommen, geil bis zum Anschlag, es gleich im Stehen neben der Garderobe miteinander zu treiben, das überlasse ich aber der Fantasie des Lesers.
Ein perfektes Ende
Die Katzenlady - Teil 3
26 11-18 Minuten 0 Kommentare
Ein perfektes Ende
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