Ein Rotmilan spielt Schicksal

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Ein Rotmilan spielt Schicksal

Ein Rotmilan spielt Schicksal

Sven Solge

„Moment, ich frage auf der Station nach, ob Herr Penter Besuch empfangen darf!“

Wenig später fuhr Fenja mit dem Fahrstuhl zur Station 3c, auf der Johann liegen sollte. Die Stationsschwester erwartete sie schon: „Hallo!“, begrüßte sie Fenja. „Da haben sie aber Eindruck bei Jemanden hinterlassen, Johann hat schon mehrfach nach ihnen gefragt! Bleiben sie aber nicht so lange, er hat eine schwere Gehirnerschütterung und braucht dringend Ruhe!“

„Was macht seine Verletzung am Bein?“, fragte Fenja nach.

„Da hat er sehr viel Glück gehabt, es wurden keine großen Venen getroffen und auch die Muskulatur wurde fast nicht geschädigt. Der Ast hat alles zur Seite geschoben und ist nur durch das umliegende Gewebe gedrungen. Er wird wohl nur eine große Narbe nachbehalten!“ Die Schwester geleitete sie bis zu Johanns Zimmer, öffnete die Tür und rief in den Raum: „Johann, Besuch für dich!“

Fenja bewegte sich zaghaft ins Zimmer, während die Schwester die Tür schloss.

Johann schaute sie mit seinen dunklen Augen erwartungsvoll an und plötzlich wusste er wer ihn da besuchen kam. „Duuu!“, sagte er gedehnt, schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete, glitzerten sie verdächtig. Es schien ihm sehr nahe zu gehen.

Er streckte ihr eine Hand hin, die Fenja ergriff und vorsichtig drückte, wollte sie aber sofort wieder loslassen, doch Johann hielt sie fest.

„Bitte setz dich aufs Bett zu mir!“, bat er sie.

Fenja setzte sich, auch wenn sie wusste, dass es eigentlich verboten war. Sie holte das Fernglas hervor und reichte es ihm. Doch zu ihrer Überraschung lehnte er es ab.

„Ich schenke es dir! Es hat mich zum größten Fehler meines Lebens verleitet und dafür möchte ich dich um Verzeihung bitten!“

Jetzt war es an Fenja verständnislos zu schauen: „Was soll ich verzeihen?“, fragte sie irritiert.

„Ich habe dich damit beobachtet!“ Er deutete auf das Fernglas. „Bitte verzeih mir!“

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