Ein Rotmilan spielt Schicksal

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Ein Rotmilan spielt Schicksal

Ein Rotmilan spielt Schicksal

Sven Solge

Bevor er ihre Hand losließ, zog er sie an seine Lippen und küsste sie: „Danke das du mich gerettet hast! Wenn du mich nicht gefunden hättest, wäre ich dort wahrscheinlich verblutet.“

Eine eigenartige Stimmung baute sich zwischen ihnen auf.

Um was zu sagen, meinte Fenja: „Dein Rotmilan hat mir gezeigt, wo du liegst und auch dein Spanner-Fernglas!“ Dabei lachte sie ihn spitzbübisch an, beugte sich vor und küsste ihn zum Abschied auf die Wange und war schon an der Tür: „Bis Morgen!“

Die letzten Tage von Fenjas Urlaub gingen viel zu schnell vorbei. Jeden Tag hatte sie Johann im Krankenhaus besucht und sie waren sich sehr viel nähergekommen.

Als sie am nächsten Tag, nach ihrem ersten Besuch, in sein Zimmer kam, stand er auf Gehhilfen gestützt am Fenster. Er hatte sie schon beobachtet, wie sie auf den Parkplatz gefahren war und erwartete sie jetzt.

„Du bist schon auf, darfst du das denn?“, fragte Fenja überrascht und kam langsam auf ihn zu und wollte ihn zur Begrüßung auf die Wange küssen, doch Johann drehte seinen Kopf im letzten Moment so, dass sie seinen Mund traf.

Es war wie der Traum, den sie in der letzten Nacht gehabt hatte, nur noch viel intensiver. Mit einem wohligen Laut gab sie sich den Gefühlen hin und legte Johann impulsiv die Arme um den Nacken.

Schon an seinem Unglücksort fühlte sie sich zu ihm hingezogen, führte das aber auf seine Notlage zurück. Seine trockenen Lippen hätte sie schon damals gerne mit einem Kuss angefeuchtet. Auch als sie ihm die Wasserflasche an den Mund gehalten, und er gierig das Wasser mit seiner Zunge auf den Lippen verteilt hatte, ging dieses Bild bei ihr durch und durch!

Als Johann sich von ihr löste, kam wieder dieses: „Verzeih mir, aber das hätte ich gerne schon gestern gemacht!“

Dieses Mal reagierte Fenja etwas verschnupft: „Hör auf dich ständig zu entschuldigen! Wenn ich das nicht gewollt hätte, hätte ich dir schon eine runtergehauen!“

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