In der Woche darauf waren wir zu Leas Hochzeit eingeladen. Sie feierte nur im kleinen Rahmen und auch nicht sehr extensiv, was ihrer Schwangerschaft, die sie nicht sehr gut vertrug, geschuldet war. Susi und ihr Lebensgefährte waren auch da, und wieder bemerkte ich eine gewissen Distanziertheit Gina gegenüber. Allerdings mied auch Tom ihre Nähe und ich fragte mich, ob sie etwas bemerkt hatten. Keiner sprach jedoch mir gegenüber etwas an und ich wurde von allen herzlich behandelt. Es war ein schöner Abend, an dem ich viel mit anderen sprach und Ginas Nähe nicht besonders suchte. Wir lebten uns in jeder Beziehung auseinander.
Einzig das Wissen, dass ich Lea nun endgültig abschreiben musste, machte mir zu schaffen. Sie verhielt sich mir gegenüber zwar normal, doch wenn sich unsere Blicke trafen, konnte ich auch bei ihr eine gewisse Traurigkeit erkennen.
Am darauffolgenden Freitag ging ich schon mit gemischten Gefühlen zu Emmelie. Die Schwangerschaft näherte sich ihrem Ende und ich wusste, dass sie vorher ihren Mann zur Rede stellen wollte. Sie verabschiedete sich aber mit: „Bis zum nächsten Mal“, was mich beruhigte.
Das nächste Date war zugleich das Ende des siebenten Schwangerschaftsmonats und ich ahnte gleich, als ich die Wohnung betrat, dass es auch das Ende unserer Beziehung sein würde.
Emmelie hatte eine kuschelige Atmosphäre geschaffen. Nur Kerzen erhellten das Wohnzimmer. Für mich stand ein guter Weißwein bereit und für sich hatte sie alkoholfreien Sekt besorgt und sie gab sich besonders viel Mühe, es zu einem erfüllten Abend werden zu lassen. Doch gerade an diesem Abend störte uns zum ersten Mal ihr erstgeborener Sohn, weil er im Kinderzimmer zu weinen begann. Emmelie brauchte eine halbe Stunde um ihn zu beruhigen und ich hatte Zeit, um mir der Situation bewusst zu werden.
Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, stockte Emmelie kurz und sagte betroffen:
„Du weißt es, stimmt’s?“
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