Schließlich erreichen wir die erste Buhne, wo wir zwischen den aufgeschütteten Steinen mehrere Krabben entdecken. Sie sind relativ groß, anthrazitfarbend, mit einem schönen Muster auf dem Rückenpanzer, und teils kräftig roten Scheren. Immer auf Höhe der Wasseroberfläche suchen sie in den Lücken zwischen den verschieden großen Steinen nach Nahrung. Es sind scheue Tiere, die zu ahnen scheinen, dass sie beobachtet werden, so schnell wie sie sich immer wieder verstecken. Während ich versuche von der Wasserseite einen Blick zu erhaschen, ist Linett auf die Betonklötze in der Mitte der Buhne geklettert, um es von oben zu probieren. Doch so richtig gelingt es uns nicht, und so beschließen wir weiterzugehen. Natürlich reiche ich Linett die Hand, um ihr zu helfen, von dem etwa hüfthoch aus dem Sand ragenden Bauwerk herunterzuklettern. Plötzlich scheint sie das Gleichgewicht zu verlieren, und landet mit Schwung in meinem Arm. Ich halte sie fest umschlungen, während sie nicht überrascht scheint, sondern mich einfach nur anlächelt. Deutlich spüre ich, wie sich ihre festen Brüste an meine Brust schmiegen. Dann legt sie ohne Zögern ihre Lippen auf meine.
Es ist kein gehauchtes Küsschen, wie gestern Abend zum Abschied in der Bar, sondern sie nascht regelrecht von mir. Automatisch passen sich die Bewegungen unserer Lippen an, während sich nun auch ihre Arme um meine Taille schmiegen. Ich bin völlig perplex, zumal sich Linetts Zunge mit sanftem Druck Einlass verschaffen möchte. Nur zu gerne gebe ich nach. Es ist ein langer, zärtlicher, und doch leidenschaftlicher Kuss. Es kribbelt eindeutig nicht nur im Bauch, sondern auch zwischen meinen Beinen. „Wow, … ich dachte, du bist ein anständiges Mädchen, … und jetzt küsst du mich, hier in aller Öffentlichkeit am Strand, dass mir glatt die Luft wegbleibt.“ bringe ich nur atemlos hervor, als sich die Frau in meinem Arm ein wenig von mir gelöst hat. Ein herzliches Lachen ist die Antwort: „Tja, vielleicht hab ich dich gestern ja angeschwindelt, und bin in Wirklichkeit eine sehr unanständige Frau.“ Schon hat sie sich mir entwunden. Bevor ich noch reagieren kann, ist sie ein, zwei Schritte enteilt. Aus meiner Starre erwacht, hole ich sie aber bald ein. „Das glaube ich dir nicht“, stelle ich bestimmt, aber mit einem Lächeln fest.
Eine geheimnisvolle Frau
Endlich Urlaub - Teil 1
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Eine geheimnisvolle Frau
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