Die beiden Freundinnen von Franziska merkten, dass da mehr war als Sex bei ihr und Daniel, und begannen, es zu respektieren. Natürlich machten sie immer mal wieder Annäherungsversuche bei ihrem vormalig so aktiven Liebhaber, ließen es aber nach einer Weile bleiben. Dafür musste sich Franziska häufig eifersüchtige Sticheleien und provokante Anzüglichkeiten gefallen lassen. Sie nahm es gern hin, hatte sie doch ihren Daniel nun ganz für sich.
Claudia besuchte immer öfter Frank und verbrachte sogar ganze Nächte bei dem Schriftsteller. Sie machte auch kein Geheimnis daraus, obwohl sie wusste, dass vor allem Meister Hans, der unangefochtene inoffizielle Chef der Künstlerkolonie, das nicht gern sah. Auch ihre Cousine machte ihr Vorhaltungen, aber wie sollten diese bei der Vorgeschichte, an der sie nicht unbeteiligt war, überzeugen?
Sandra zog sich etwas zurück. Sie bemühte sich, dem eigentlichen Zweck des Praktikums wieder mehr Bedeutung beizumessen und freundete sich sogar mit dem schüchtern wirkenden Michael an. In seinem Atelier gab er ihr eine eigene Staffelei und half ihr, verschiedene Stillleben aufs Papier zu bringen. Ab und zu saß oder lag sie als Modell auch wieder bei Hans. Auf sexuellem Gebiet tat sich aber bei beiden nichts, wollte sie auch nicht. Abends ging sie gern recht bald in ihr Zimmer und las. Frank und Uta versorgten sie mit Büchern.
Überhaupt saßen die vier Praktikanten auch abends nicht mehr so häufig beieinander, der Zusammenhalt ließ deutlich nach. Natürlich machten sie sich noch gemeinsam eine Kleinigkeit zu Mittag, sonnten sich und spielten ab und zu auf der Wiese am Pool. Aber schon der gemeinsame Gang zum Frühstück am Gemeinschaftshaus war nicht mehr selbstverständlich.
Es war nicht mehr viel Zeit bis zum Ferienende und damit der unvermeidlichen Rückfahrt nach Deutschland, als sich Claudia, Franziska und Daniel unterhielten.
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