Eine helfende Hand im Kletterpark

46 13-21 Minuten 2 Kommentare
Eine helfende Hand im Kletterpark

Eine helfende Hand im Kletterpark

Alina Soleil

Trixie und ich wollen heute die Mini-Seilbahn nochmal checken, das ist eine nette Attraktion, bei der ein Drahtseil über eine Lücke von etwa sechs Metern gespannt ist. Eingeklinkt an Rollen, wie sie bei Seilbahnen verwendet werden, kann man mit Schwung über die Lücke im Parcours hinwegfliegen. Dabei verliert man kurz komplett den „Bodenkontakt“, das heißt es gibt in der Lücke keine Bretter, Bohlen, Seile oder anderen Trittobjekte, über die man sonst so balanciert. Neben dem Drahtseil mit dem Rollenschlitten verläuft ein zweites Sicherheitsseil, mit dem man sich selbst über die Lücke ziehen kann, sollte der Schwung beim Absprung nicht ausgereicht haben. Damit man sich nicht am Seil die Finger verbrennt, muss jeder spezielle Handschuhe tragen. Diese werden mit Klettverschlüssen so um die Handgelenke befestigt, dass man sie nicht versehentlich abstreifen kann. Wenn der Klettverschluss zu ist, dann ist es praktisch unmöglich, aus den Handschuhen herauszuschlüpfen. Ein spezieller Mechanismus sieht vor, dass sich der Rollenschlitten erst dann bewegen lässt, wenn zusätzliche Karabiner an dafür vorgesehen Haken eingeklinkt werden, und die sind über Bandschlaufen am Sitz- und Brustgurt befestigt. Man sieht: ich habe an alles gedacht.

Trixie und ich haben noch ein paar Trittbretter am Einstig in den Kletterpark nachjustiert, und während ich noch Schrauben festziehe, macht sie sich über die wackeligen und schaukelnden Parcourselemente auf den Weg zum Big Gap, wie wir die sechs Meter lange Seilbahnstrecke nennen. Sie klinkt sich vorschriftsmäßig ein und saust über die Lücke. Mit reichlich Schwung, sodass sie am Ende angekommen zurückfedert und ein paar Meter vorm Ausstieg aus dem Big Gap zu stehen kommt. Sie greift nach dem Zugseil, nestelt dann aber irgendwie am Rollensystem herum, zieht am Seil, schaukelt im Haltegurt, vor und zurück, und flucht herzhaft vor sich hin. Dann zieht sie sich Stück für Stück rüber zum Ausstieg, das geht aber alles viel zu mühselig, meiner Meinung nach. Schließlich ist sie auf der anderen Seite angekommen und steht wieder auf „festem Boden“, also auf einem etwas 1,5 m² großen, frei schaukelnden Brett. Unter ihr rauscht in 70 Meter Tiefe der Fluss.

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schreibt Amorelio

köstlich und soooo schön :)))

Außergewöhnlich

schreibt Aladina

eine ganz außergewöhnlich phantastische eindrucksvolle und einfühlsame Liebesgeschichte

Gedichte auf den Leib geschrieben